ORTSGESCHEHEN

Südumgehung nur für fremde Lkw zu teuer

Eine Südumgehung würde die Hauptstraße nur mäßig vom Pkw-Verkehr entlasten. Allerdings gäbe die Umfahrung der Gemeinde ein Instrumentarium in die Hand, die Hauptstraße für den Lkw-Verkehr zu sperren, und brächte folglich eine Entlastung vom Lkw-Verkehr um 100 Prozent. Doch angesichts einer bestehenden optimalen Umgehungsmöglichkeit über die nahen Autobahnen in allen Richtungen will das Rathaus weiter keinen Gedanken an ein derartiges Millionenprojekt verschwenden.
Bei einem über 90prozentigen Anteil von reinem Durchgangsverkehr an Lkw könne Eching nicht 'für einen Verkehr, der den Ort nichts angeht, eine aufwändige Umgehung bauen', schimpfte Bürgermeister Josef Riemensberger. Das Problem an einer Südumgehung über den bestehenden Mastenweg wäre, wo und wie diese Umgehung östlich des Ortskerns wieder auf die Staatsstraße münden soll. Eine Einmündung in die Dietersheimer Straße schloß Gutachter Harald Kurzak bei der Präsentation seiner Verkehrsuntersuchung vor dem Planungsausschuss des Gemeinderats aus, weil die Kreuzung der Dietersheimer mit der Hauptstraße das nicht verdauen könne und ein greeigneter Ausbau aus Platzgründen scheitere. Folglich müßte die Umgehung mindestens die Autobahn A 9 queren und könnte auch dort frühestens auf Höhe der Fraunhoferstraße angebunden werden, da die Abzweigung Liebigstraße völlig ausgelastet sei. Rimensberger skizzierte dafür spontan mindestens Baukosten wie bei der Autobahnanschlusstelle Eching-Ost, 'und das kann eine Gemeinde nicht alle zehn Jahre stemmen'. Kurzak bestätigte, dass der Staat diese Maßnahme niemals schultern werde.
'Mit einer Beschilderung für 50.000 Euro könnte man das Problem für Eching lösen', verfocht Riemensberger weiter seine Strategie der Umgehung über bestehende Autobahnen. Auch andere Verkehrsproblematiken ließen sich dann ebenfalls ohne Umgehungsstraßen lösen, versicherte er: 'Wenn wir die Lkw weg hätten, haben wir viele Möglichkeiten im Bestand.' Die Straßenverkehrsbehörden haben freilich eine Sperrung für den Lkw-Durchgangsverkehr aus rechtlichen Gründen bislang verweigert. Einstimmig beauftragte der Ausschuss nun Kurzak mit einer Vertiefung und Aufbereitung seiner Untersuchung zur Untermauerung eines erneuten Antrags auf Sperrung der Hauptstraße.

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