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ORTSGESCHEHEN

Gut, dass wir darüber gesprochen haben...

Weitgehend vertane Zeit war die Sondersitzung des Gemeinderates zur Entwicklung des Bürgerhausplatzes am Montag im ASZ. Die Rekordkulisse von über 45 Zuhörern hatte konkrete Planungen und Debatten erwartet; die Rathausverwaltung und die externen Moderatoren waren auf eine interne Arbeitssitzung zur Positionsbestimmung eingestellt - und die Gemeinderäte wußten nach eigener Aussage überhaupt nicht mehr, was sie von der Vorstellung halten sollten. 'Völlig andere Erwartungen' meldete Anette Martin, 'zu wenig Informationen im Vorfeld' beklagte Sybille Schmidtchen, 'von ganz anderen Voraussetzungen ausgegangen' war Dieter Migge und Simon Wankner bilanzierte, es sei 'unglücklich ausgegangen'.
Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) hatte die Sondersitzung zunächst nichtöffentlich angesetzt; geplant hatt er nach seiner Darstellung eine interne Arbeitssitzung, um in moderierten Workshops eine Grundeinstellung zur künftigen Entwicklung der Ortsmitte zu finden. Allerdings waren dazu auch Vertreter der Interessengemeinschaft Echinger Fachbetriebe geladen. Das verstörte die SPD nachhaltig.
Wenn es eine interne Arbeitssitzung sein sollte, so die Bedenken der Genossen, warum waren dann externe Diskutanten dabei? Die Grundsatzüberlegungen, die wesentlich um die Frage kreisen müßten, ob und wie viel Gewerbe der Gemeinderat auf dem Platz zuläßt, würden durch die einseitige Ladung von Vertretern ausgerechnet des Gewerbes eindeutig verzerrt, so die SPD.
Die Fraktion forderte daher eine öffentliche Sitzung und einen breiteren Teilnehmerkreis, damit auch andere Positionen als die des Gewerbes eingebracht werden könnten. Vergangenen Mittwoch schwenkte Riemensberger kurzfristig um, lud die Sitzung öffentlich, und so füllten am Montag nahezu an die 50 Zuhörer den Saal. Damit aber hatte der Bürgermeister seinen Plan von einer internen Arbeitssitzung aufgegeben, ohne Alternativen anzubieten. Hilflose Moderatoren breiteten nun wortreich aus, was sie eigentlich machen hätten wollen, nun aber nicht tun könnten, und die Gemeinderäte gaben in breiter Zahl wenig mehr als ihre Verständnislosigkeit über den Charakter des Geschehens zu Protokoll.
Die einleitende Aussage des Bürgermeisters, Eching müsse angesichts der anstehenden Veränderungen um den Bürgerhausplatz 'in den nächsten 20 Jahren damit leben, wie wir den Platz nun definieren', darf angesichts dieser Veranstaltung als Drohung verstanden werden...

(Hierzu sind Lesermails eingegangen.)

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