ORTSGESCHEHEN

Das Rathaus des St.Nimmerlein

Wenn es Herbst wird, fallen die Blätter von den Bäumen, die Fußball-Bundesliga entläßt ihre ersten Trainer – und der Echinger Gemeinderat verschiebt seinen Umbau des Rathauses auf später. Mit der Regelmäßigkeit eines Naturgesetzes wird der über´s Jahr intensiv debattierte Umbau als Initialzündung für die ersehnte Neuorientierung der Ortsmitte bei den Etatberatungen dann wieder verschoben.
Wahlkampf für Wahlkampf schreiben sich alle politischen Gruppierungen immer wieder die Belebung der Ortsmitte auf´s Fähnchen. Doch was darunter zu verstehen ist, harrt weiter einer Klärung; einig sind sich nur alle, dass die Umgestaltung des Rathauses der Zündfunke sein soll. Bürgermeister Josef Riemensberger erläuterte nun, der zu den breit diskutierten Plänen gehörende Anbau an das Rathaus sei ohnehin überhaupt nicht finanzierbar, hier müsse gegebenenfalls ein privater Investor einsteigen. Dringend notwendig sei aber die Sanierung des Rathausgebäudes. Daher sollten 2009 im Etat unbedingt Planungsmittel vorgesehen werden, warb er, konkrete Baumaßnahmen aber sollten erstmal aufgeschoben werden.
Sybille Schmidtchen erinnerte aber daran, dass 'die Ortsmitte mit dem Rathaus steht und fällt'. Wenn der Umbau nun 'die nächsten fünf Jahre auf Eis liegt, brauchen wir über eine Entwicklung der Ortsmitte nicht mehr reden'. Dies sei aber eindeutig das falsche Signal. 'Diese Vision müssen wir aufrecht erhalten', warb sie, 'wir sind den Bürgern auch verpflichtet, nicht nur den Haushalt sauber zu halten, sondern auch was zu bieten'. Riemensbergers Ansatz, einzig das Rathaus energietechnisch zu sanieren, sei ohne Anbau und der damit einhergehenden Aufwertung für die Ortsmitte 'äußerst ungünstig', monierte Anette Martin.
Simon Wankner wiederholte sein Credo, vor Baumaßnahmen am Rathaus zuerst auszudebattieren, 'in welches Umfeld wir das stellen wollen'. Und das, so wähnte Siegfried Gruber, 'wird noch einige Diskussionen geben, so dass wir vielleicht gar nicht traurig sein werden, wenn wir´s jetzt verschieben…' Einmütig verständigte sich der Finanzausschuss, 2009 und auch 2010 ausschließlich Planungskosten vorzusehen und in der unverbindlichen Finanzplanung für 2011 dann erste Mittel für Baumaßnahmen vorzusehen.