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ORTSGESCHEHEN

'Vom guten Ruf ist nicht viel geblieben'

Beitrag der Freien Wähler, verfasst von Otmar Dallinger und Simon Wankner:
Eching wurde einst zu den fortschrittlichsten Gemeinde in Bayern gezählt. Dies lag teils daran, dass der verantwortliche Bürgermeister das Handwerk des Klapperns verstand, aber tatsächlich auch viel Neues und Gutes bei uns geschaffen wurde. Wir hatten also einen ausgezeichneten Ruf. Das tat uns und unserem Selbstbewußtsein bis runter zum einzelnen Bürger so richtig gut.
Von all dem ist nicht viel geblieben. Dabei stehen wir aber weiter in Konkurrenz zu unseren Nachbargemeinden. Die weitere Entwicklung Echings hängt mit davon ab, wie man uns einschätzt, ob man uns etwas zutraut, wie man unserem Weitblick vertraut und ob man glaubt, dass man sich bei uns mit seiner Familie oder seinem Betrieb wohlfühlen wird.
Bei einer kürzlich im Bauausschuß aufgekommenen Diskussion wurde unser Erfolg daran gemessen, ob wir es schaffen, Märkte wie die in Neufahrn entstandenen auch bei uns anzusiedeln. Wir waren über eine solche Sichtweise so entsetzt, dass wir diese Diskussion beinahe sprachlos hinnahmen. Hier aber soll versucht werden, unsere Sicht von Konkurrenzfähigkeit darzustellen.
Schließlich gäbe es eine Menge Gründe, immer noch hoch angesehen zu sein. Was wurde nicht alles konzipiert und geschaffen, was höchste Anerkennung verdient. Man hat sich an all das wohl schon zu sehr gewöhnt, um es noch ins Kalkül zu ziehen. Da haben wir z.B. das ASZ, das unseren Ort schon lange genug bereichert, um sich kaum mehr an die Zeit davor erinnern zu können. Es existiert schon so lange, dass eine erste grundlegende Neuorientierung notwendig wird. Die vorgesehene Einrichtung einer Abteilung für psychisch angeschlagene ältere Menschen an Stelle der wirtschaftlich nicht mehr tragbaren Pflegeabteilung erscheint uns als großer Erfolg. Wir wünschen dem Trägerverein eine glückliche Hand bei der weiteren Anpassung der Organisation.
Wir haben eine Musikschule, die in einer Art und Weise in unsere Gemeinde hineinwirkt, dass wir es schon fast sensationell nennen möchten. Verwunderlich ist da nur, wie selbstverständlich so etwas hingenommen wird und wie oft man sie trotzdem in Frage stellt.
Uns steht ein Bürgerhaus zur Verfügung, wie es Gemeinden vergleichbarer Größe nicht gleich einmal haben. Zugegeben, wir würden es uns mehr noch als Haus für die Bürger als einen Veranstaltungsort für einen eher kleinen Anteil von ihnen vorstellen. Es hindert uns aber keiner daran, es in diese Richtung zu entwickeln.
Wir haben ein System von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Kindergärten, das vorbildlich ist und allen Familien die Betreuung bietet, die sie sich wünschen. Wir streben allerdings eine noch bessere personelle Ausstattung an, die es einfacher macht, Engpässe auszugleichen und es ermöglicht, noch mehr auf eventuelle Erziehungsdefizite und den Wissensdurst der Kleinen einzugehen. Da würden wir uns gerne auch mal von den Förderrichtlinien unabhängig und z.B. zusätzliche Angebote machen, die dann je nach Wunsch gebucht und bezahlt werden.
Wir haben ein Jugendzentrum, das nicht nur gut ausgestattet und attraktiv gestaltet ist; es wird auch hervorragend und erfolgreich geführt. Wir machen da unseren Heranwachsenden ein Angebot, wie man es so leicht nicht noch einmal findet.
Es ließe sich noch einiges an 'weichen Faktoren' aufführen wie unsere Schulen, unsere aktiven Kirchengemeinden (solche gibt es auch nicht mehr überall), unsere lebendigen Vereine usw.. Wir haben also jede Menge Grund, auf uns stolz zu sein und daraus die Motivation zu ziehen, im Sinne des Erreichten weiter zu arbeiten. Sie kennen uns und wissen, wo überall wir Änderungen und auch Neues für notwendig erachten. Wir arbeiten daran, weil Eching es uns Wert ist – auch ohne all die Billigläden, die sich in unserer Nachbarschaft tummeln.

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