. .

ORTSGESCHEHEN

Express-S-Bahn: Nur Schaden ohne Nutzen?

Äußerst skeptisch ist die Bürgernitiative 'Bahn im Tunnel' (BIT) über die Entwicklung der Flughafenerschließung auf der Bahn. Zu einer Antwort von Verkehrsminister Martin Zeil auf eine entsprechende Anfrage der BIT sagte BIT-Vorsitzender Peter Benthues (Oberschleißheim): 'Zwischen den Zeilen wird deutlich, dass die Express-S-Bahn zur Verbesserung der Flughafenanbindung schon eine fast beschlossene Sache ist'. Bei dieser Variante über die Trasse der S1 sei aber 'zu befürchten, dass diese sogenannte Interimslösung auch ohne nennenswerten Lärmschutz und ohne Tunnelvarianten eingerichtet wird'.  
Die BIT hatte den Bayerischen Verkehrsminister gefragt, welche Planungen hinsichtlich des S1-Ausbaus zur Verbesserung der Flughafenanbindung konkret bestehen, wie sich eine Express-S-Bahn auf der Linie S1 auf den normalen Betrieb des S-Bahnverkehrs auswirken würde und ob gegebenenfalls an einen ausreichenden Lärmschutz gedacht ist. 'In seinem Antwortschreiben geht der Minister auf die konkreten Fragen nicht ein', moniert Benthues. Er betone lediglich, dass ihm die Situation für die unmittelbaren Anlieger entlang der Strecke München-Freising sehr wohl bewusst sei.
Umfang und Ort der Umbaumaßnahmen würden bis zum Sommer 2009 im Rahmen eines umfassenden Gutachtens ermittelt. Das Gutachten werde sich auch im Rahmen eines möglichen Streckenausbaus auch mit der Notwendigkeit des Schallschutzes einschließlich eventueller Tunnellösungen befassen, stehe in dem Schreiben. Der Verkehrsminister sehe nach Darstellung der BIT aber weiterhin eine Zwischenlösung in einer Express-S-Bahn auf der Linie S1. Erste Untersuchungen der Deutschen Bahn AG würden zeigen, dass grundsätzlich die Möglichkeit bestehe, einen Expressverkehr zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen mit Zwischenstopps in Moosach, Neufahrn und Flughafen Besucherpark einzurichten.
Allerdings könne die S1 alle 20 Minuten nur noch nach Freising verkehren. Die Konsequenzen bezüglich Betriebsqualität, Störfallzenarien, Schrankenschließzeiten und Umweltauswirkungen würden derzeit untersucht. Die Entscheidung über die Einführung einer Interimslösung werde erst nach Vorliegen aller Untersuchungsergebnisse und in Abstimmung mit den betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften fallen, habe Zeil der BIT zugesichert. Benthues liest gleichwohl daraus, dass es auf die skizzierte Variante zulaufen werde. 'Zwischenlösungen haben aber die Eigenart an sich, dass diese auf Dauer wirken', warnt er. Deshalb werde sich die BIT 'weiterhin massiv dafür einsetzen, dass ein ausreichender Lärmschutz sichergestellt und eine Tunnellösung in den betroffenen Gemeinden als beste Alternative vorgesehen wird'.

WetterOnline
Das Wetter für
Eching