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ORTSGESCHEHEN

'Organisierte Freiheit' statt alles zulassen

Massives Unbehagen an der Baupolitik in der Gemeinde haben die Freien Wähler artikuliert. In Verbindung mit zwei konkreten Anträgen zur Gestaltung des Kratzeranwesens in Dietersheim und zur Wiederbelebung des Arbeitskreises Ortsentwicklung wird auch die Einschätzung beklagt, 'dass die Art, wie wir in der Gemeinde Eching Bauleitplanung betreiben, weniger erfolgreich ist als es notwendig wäre, will man den Ansprüchen gerecht werden, die wir an eine ansprechende und für Generationen nachhaltige Ortentwicklung stellen sollten'.
In dem vom Fraktionssprecher Simon Wankner verfassten Papier heißt es, der Gemeinde fehle derzeit der im Baugesetzbuch geforderte 'Wille zur Gestaltung eines Rahmens für Bauwillige'. Stattdessen sei nur noch ein 'Wille zur Freiheit des Bauens' Maxime des Handelns. Dies sei 'Verrat an den nächsten Generationen', monieren die Freien Wähler: 'Wie sehr solches schief gehen kann, zeigt gerade die außer Rand und Band geratene Finanzwelt, die sich die Gesetzlosigkeit zur Maxime machte'.
Wo von Bauvorhaben öffentliche Belange berührt würden - speziell im derzeit rege umgestalteten Ortskern also nahezu überall - müssten die gewählte Gemeindevertreter 'immer selbst die Agierenden sein', fordert die Gruppierung, 'indem wir über Struktur- und Bebauungspläne alles Notwendige regeln'. Stattdessen werde aber in Eching 'oft lieber gewartet, was sich zufällig ergibt, dann bitten wir um ein Konzept des Bauwilligen und spielen nur noch den Schiedsrichter'. Eine aktive Bauleitplanung sei aber keine Gängelung, sondern im Sinne des Gemeinwesens unverzichtbar. 'Wir sollen unseren städtebaulichen Willen formulieren, wozu wir laut Baugesetzbuch verpflichtet sind', rufen die Freien Wähler den Gemeinderat auf, 'die Bauwilligen können sich dann einordnen und innerhalb des gesetzten Rahmens frei agieren'. Dies sei 'organisierte Freiheit'.
Ursache der Konzeptionsarmut sei auch eine weiterhin fehlende Diskussion, 'wie wir uns die einzelnen Orts- und Wohnquartiere eigentlich vorstellen, wie wir den Sprung vom Dorf zur ernsthaften Siedlung gestalten wollen, welche Potentiale wohl in unserer Siedlungslandschaft stecken'. Konkret müsse also zunächst der informelle Arbeitskreis Ortsentwicklung wiederbelebt werden, frden die Freien Wähler.

(Hierzu ist ein Lesermail eingegangen.)

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