ORTSGESCHEHEN

Agent Spermium auf dem Weg zur Zyklus-Show

Alle Schüler der 5. und 6. Klassen der Volksschule nahmen an einem außergewöhnlichen mfm-Projekt teil. 'mfm' stand in diesem Projekt für 'Mädchen, Frauen, meine Tage' einerseits und 'Männer für Männer' andererseits. In speziellen Workshops für Jungen und für Mädchen wurden die am Anfang der Pubertät stehenden Jugendlichen mit den körperlichen Veränderungen vertraut gemacht.
In einer 'Zyklus-Show' oder in einem 'Agenten-Spiel' wurden die Schüler/-innen von den speziell ausgebildeten Workshop-Leitern zu Spezialisten für ihre eigenen Körper gemacht. Im Workshop 'Agenten auf dem Weg' erleben die Jungen zum Beispiel, wie neues Leben entsteht. Dabei schlüpfen sie selbst in die Rolle der Spermien und machen sich auf eine Reise durch den männlichen und weiblichen Körper. Sie besuchen zum Beispiel das Spezialausbildungscamp, den Nebenhoden (Bild), erhalten ihre Ausrüstung und gelangen über weitere Stationen wie die Snackbar (Bläschendrüse) und den Wildwasserkanal (Prostata) schließlich in das Land des Lebens, den Körper der Frau.
Die 'Zyklusshow' stellt spielerisch, abwechslungsreich und unterhaltsam mit bunten Tüchern und vielen Materialien auf dem Boden plastisch die Abläufe im pubertierenden weiblichen Körper dar. Die Hormone, von den Mädchen selbst gespielt, agieren etwa als Frühlingsboten, die von der Chefinnen-Etage im Gehirn ausgesandt werden und in der 'Geschenkebox Eierstock' kleine Eizellen aus ihrem Winterschlaf aufwecken. Es treten 'Östrogenfreundinnen' auf, die sich im Körper des Mädchens um ihr Wohl sorgen und sie zur Frau verwandeln, und jeden Monat den 'Zaubertrank' bilden und immer wieder neu Vorbereitungen treffen in den Luxussuiten der Gebärmutter. So soll zum Beispiel der Sinn der monatlichen Blutung als Finale eines spannenden, faszinierenden Geschehens begriffen werden.
Für die Volksschule hat Jugendsozialarbeiter Detlef Rüsch zusammen mit der Studentin im Praxissemester Viola Probst das Projekt organisiert. Auch die Erfinderin dieses anschaulichen Unterrichts, Dr. Elisabeth Raith-Paula, war in Eching und leitete selbst zwei Workshops. Rüsch bilanzierte einen 'spritzig-lebendigen Schultag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird'. Vorab hatte die Schule mit einem Elternabend auf das Projekt eingestimmt.