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ORTSGESCHEHEN

Sprüche von Bruder Musikus beim Starkbierfest 2009

"Aber was da bei diversen Banken und auch bei manchen Firmen gelaufen ist, das passt gut zum Thema des letzten Frühjahrskonzerts unseres Musikvereins: ,Da hielt die Welt den Atem an'. Mehr sag ich jetzt net, sonst geht mir gleich zu Beginn die Luft aus."

"Im Rahmen der Vorbereitungen für das Sommerfest des Musikvereins im Pleßl-Anwesen in Neufahrn war es dem Jonny Bartl ein dringendes Bedürfnis, die benötigten Dixi-Klos persönlich zu ordern. Bei der telefonischen Bestellung muss es ein Missverständnis gegeben haben, auf jeden Fall wollte die Firma die beiden Häuschen in Bartls Vorgarten an der Lohhofer Straße aufstellen. Nur durch Traudls beherztes Eingreifen konnte dies im letzten Moment verhindert werden."

"Ein Frühjahrskonzert, diesmal nur mit dem großen Blasorchester, gibt es auch wieder, nach einer Rochade mit der Echinger Blaskapelle nun am 25. April. Dafür bringt die Echinger Blaskapelle am 4. April ihr Konzert zum Thema ,Luft und Erde'. Das war ja ein Hin und Her mit dem Termin. Aber es kommt noch besser: so viel ich gehört habe, will im Herbst der Widmann Michi, der Vorstand der Blaskapelle, den Termin für das Herbstkonzert mit dem Musikverein St.Andreas tauschen. Da kann ich mir den Hinweis nicht verkneifen, dass vielleicht die einmal angedachte Fusion der beiden Vereine dieses Termingerangel vermieden hätte. Man könnte allerdings auch im Bürgerhausprogramm im Frühjahr und Herbst je zweimal ,Blasmusik' ankündigen, und wer dann spielt, da schaun wir mal."

"Beim Schießen im Schützenverein Harsefeld (bei einem  befreundeten Spielmannszug) sans scho Batzis, die Harsefelder. An den Scheiben, die die Teilnehmer kaufen müssen, hängen hie und da kleine Zettel mit einer Zusatzaufgabe, z. B. den Auswertern eine Runde spendieren. Und ganz zufällig haben immer die Echinger diese Scheiben bekommen. Des haben s’ gut hidraht, die Saubären, die preußischen."

"Den Posten als Dirigent des Jugendorchesters füllt der Alex Frieß aus. Da gibt’s gar nix zu lachen. Über so gewichtige Persönlichkeiten mache ich keine Witze, ich schon gar nicht. Merke: Kassenpatienten werden auf Diät gesetzt, dem Privatpatienten empfiehlt der Arzt Bücher über gesunde Ernährung. Es macht mir echt Freude, die zum Nachtisch zu lesen. Doch zurück zum Alex. Sein Arzt, der Dr. Fischer, hat mit ihm eine Wette abgeschlossen. Wenn der Alex 5 bis 10 Kilo abnimmt, spielt er im Jugendorchester mit. Ich bin gespannt, ob der Alex das schafft, der Doc jedenfalls nimmt bereits Unterricht auf der Tuba."

"Orientierungssinn braucht man schon im Musikverein, vor allem bei den Probenwochenenden. Das für das große Orchesters sollte in Burghausen stattfinden, aber da haben die Organisatoren zwar ein Quartier buchen können, es stellte sich aber bei der Detailplanung heraus, dass keine Probenräume mehr verfügbar waren."

"Georg Bartl und Maria Migge bilden als erste und zweite Vorsitzende ein gutes Gespann. Aber Bartl und Migge, da war doch noch was? Ach ja, im Gemeinderat, genauer gesagt in der CSU-Fraktion. Georg Bartl, der Sparer um jeden Preis, und Dieter Migge, der Durchblicker von seines Gnaden. Der erste hat das Problem, dass selbst die eigene Fraktion und der Bürgermeister über so viel Sparsamkeit nicht begeistert sind, der zweite hat das Pech, dass keiner seine Strategiepapiere lesen will."

"Der Dieter Migge wollte gleich den gesamten Haushaltsplan der Gemeinde in den Papierkorb werfen. Lieber Dieter, überleg doch mal: Wenn Deine Frau auf ihren Wunschzettel für Weihnachten etwas schreibt, was Deiner Meinung nach den finanziellen Rahmen sprengt, so wirfst Du doch auch nicht gleich die ganze Liste weg und legst Deiner Gattin eine Packung ,Ferrero Küsschen' unter den Christbaum. Vermutlich streichst Du ein Paar Schuhe und schiebst die Perlenhalskette mit Marias Einverständnis auf ihren Geburtstag. Genau das macht ein vernünftiger Gemeinderat, nur dass das Paar Schuhe hier Bürgerplatz heißt und die Perlenkette Rathauserweiterung. Bei ersterem weiß ja der Gemeinderat ja noch nicht einmal, ob er einen Bergstiefel, einen Halbschuh oder einen Pantoffel will, von der Farbe ganz zu schweigen. Und dem Rathausanbau mit neuem Eingang und Trauzimmer mit gediegenem Ambiente ergeht es wahrscheinlich wie der Perlenkette von der Migge Maria: Welchen Geburtstag hast Du gemeint, Dieter?"

"Der Simon Wankner kommt mir vor wie der einsame Rufer in der Wüste. Er schreibt ein Positionspapier - und kein Gemeinderat will es lesen. Ich habe es gelesen, aber das hilft uns auch nicht weiter. Vier Seiten DIN A4, eng bedruckt. Der Herr Lehrer würde sagen, eine gute Stoffsammlung, aber allein die Erörterung im Gemeinderat, welche Maßnahmen überhaupt in die Zuständigkeit der Kommune fallen, was allgemein wünschenswert, realisierbar und vor allem finanzierbar wäre, dürfte mehrere Sitzungsabende füllen."

"Aus der Ortsmitte zogen erst die Rewe-Märkte weg und nun auch noch die Post. Damit ist zugleich das Problem des nicht barrierefreien Zugangs verschwunden, auch das unerwünschte Mithören der vertraulichen Beratung am Schalter ist kein Thema mehr. Am neuen Standort bei Rewe ist die Frage der Diskretion auf einfache Weise gelöst: Das Geschepper an der Flaschenrückgabe direkt gegenüber übertönt jedes Kundengespräch."

"Beim TSV kam zur rechten Zeit die Lichtgestalt der Echinger Fußballgeschichte, Sissy Raith, die erste weibliche Trainerin dieses erfolgreichen und dennoch oft stark gebeutelten Vereins. Die ehemalige Nationalspielerin im Frauenfußball und Ex-Trainerin der Frauenmannschaft des FC Bayern hat in der Jugendmannschaft des TSV Eching das Kicken erlernt, damals in einer reinen Bubenmannschaft, denn der Frauenfußball in Eching kam erst viel später. Entdeckt hat sie eigentlich mein Vater, damals Rektor an der Volksschule und alles andere als ein Fußballfanatiker. Aber eines hat er bei den Schulturnieren sofort erkannt: ,Unser bester Fußballer ist die Sissy, die zeigt’s den Buben'. Und dieser Satz hat Gültigkeit bis heute, nur dass die Buben heute junge Männer sind, die in die Bayernliga aufsteigen wollen."

"Der Transrapid ist ja nun gestorben, wegen der immensen Kostensteigerungen, obwohl: Im Vergleich zu den Verlusten bei der Bayerischen Landesbank wären dies - mit Verlaub - Peanuts gewesen."

"Ich brauche keine S-Bahn zum Flughafen, ich fliege sowieso nicht. Und eigentlich könnte mir das ganze Hin und Her egal sein. Aber mir geht es wie wohl vielen anderen Steuerzahlern darum, wieviel Geld für Studien und Verkehrsgutachten ausgegeben wird, für Planungen und Lösungsvorschläge, die von bestimmten Stellen bereits abgelehnt werden, bevor sie überhaupt fertiggestellt sind. Und wenn Sie dann endlich fertiggestellt und bezahlt worden sind, landen sie in irgendwelchen Schubladen. Und das erinnert mich an so manche Entwicklungsarbeiten für Projekte im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat, die in dem Bewusstsein getätigt wurden, dass sie ohnehin nie verwirklicht werden. Aber man bekam gutes Geld dafür, und je höher der Papierstapel und je zahlreicher die Blaupausen, desto besser. Mir hat einmal ein ehemaliger Ossi hinter vorgehaltener Hand verraten: Das schlimmste, was uns hätte passieren können, wäre die Realisierung gewesen, denn dann wären alle Fehler in den Unterlagen als Tageslicht gekommen. Aber wir sind ja im Westen, und diese Denkweise liegt uns fern - fast so fern wie die Lösung des Problems."

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