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ORTSGESCHEHEN

Landwirte fühlen sich übergangen

Heftig erbost zeigten sich die Landwirte beim Hammelessen der Ortsgemeinde am Montag im Huberwirt über die neuen Rahmenplanungen für die Entwicklung des Hollerner Sees zur Thermallandschaft. Denkansätze, den See ausgreifend in einen Grüngürtel einzubinden, seien nie mit den betroffenen Grundbesitzern besprochen worden, wurde gerügt, und die Pläne deshalb kategorisch abgelehnt. Bürgermeister Josef Riemensberger kündigte an, die Skizzen aus dem Verfahren zu nehmen.
Die seit Jahren anstehende Entwicklung des Sees wurde vor wenigen Tagen urplötzlich durch eine Anpassung des Echinger Gemeindeentwicklungsprogramms flankiert, in der zuvor nie diskutierte Begleiterscheinungen auf einmal zum Planungsziel der Gemeinde erhoben wurden: eine Wohnbausiedlung an der B 13, ein neues Gewerbegebiet bei Hollern und eben auch ein noch nicht näher definierter Grünzug nordöstlich des Sees. Diese grünen Flächen seien nach den Aussagen beim Hammelessen komplett auf Gründe von Klaus Walter gelegt worden, was dieser vehement ablehnte. Die gesamte Versammlung zeigte sich ausgesprochen verschnupft, dass die Pläne vorab nicht debattiert worden seien. 'Warum laufen alle diese Grünplanungen hinter dem Rücken der Landwirte', schimpfte August Handschuh. Georg Riemensperger monierte, dass in dem gesamten Planwerk 'die Landwirtschaft nicht mehr vorkommt'.
Riemensberger versicherte, dass die Gestaltungsansätze keinerlei verbindlichen Charakter hätten. In dem Raumordnungsverfahren, das für die Therme derzeit läuft, seien sie nicht Gegenstand. 'Das wird sicher nicht umgesetzt, wenn es die Eigentümer nicht wollen', kündigte er an. Der Protest der Landwirte hielt freilich an, schon mehrfach seien sie mit derartigen Versprechen reingefallen, hieß es. 'Es ist ein Unterschied, ob ein Bürgermeister Enßlin im Rathaus sitzt oder ein Bürgermeister Riemensberger', wies der derartige Zweifel zurück.
Schlussendlich sagte der Bürgermeister dann jedoch zu, den skizzierten Grünzug entfernen zu lassen. 'Ich hab kein Problem, das rauszuradieren', versicherte er, 'die Gemeinde braucht diesen Grünzug nicht'. Für eine perspektivische Planungsidee sei ihm das 'den Ärger nicht wert'.
In durchaus aufgeheizter Atmosphäre wie seit Jahren nicht mehr endete das Hammelessen noch in einem handfesten Streit unter den Landwirten um Verkehrsfragen, in deren Verlauf Anton Moll, der Vorsitzende der Ortsgemeinde, wutentbrannt die Versammlung beendete.

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