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ORTSGESCHEHEN

Das jähe Ende einer Falte

Ist ein Mißstand schon da, wenn etwas nicht stimmt? Oder wird ein Mißstand erst zum solchen, wenn er auch benannt wird?
Generationen von Gemeinderäten sind nun schon über die aufgeworfene Falte im Teppichboden ihres Sitzungssaales gestiegen oder gestolpert. Die Naht, wo zwei Bahnen des mutmaßlich 1973 verlegten Bodenbelags aufeinanderstoßen, hatte sich gelöst und so warf sich die eine Kante immer höher auf, wurde von einem unachtsamen Fusstritt wieder geknickt und damit weiter aufgerissen und so fort. So war das, das gehörte halt schon zum Sitzungssaal, und irgendwann in den nächsten zwanzig Jahren wird das Haus eh saniert.
Nun machte sich aber Konrad Kraus aus Günzenhausen, bekennende Nervensäge, mal wieder die Vorabendunterhaltung, eine Ausschusssitzung im Rathaus zu besuchen. Den aufgeworfenen Teppichboden zu sehen, und bei jedem, der bei Drei nicht auf dem Baum war, darüber zu motzen, war für Kraus eins.
Was soll man sagen? Der Teppichboden im Sitzungssaal ist wieder sauber verlegt. Eine Woche nach Kraus´ Besuch in der Sitzung ziert nun eine Schiene die Nahtstelle, kein Fuselchen lugt darunter heraus.
Merke: motzen allein genügt nicht – man muss auch gehört werden…

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