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ORTSGESCHEHEN

Südseeflair und Uferschwalbe

Südseeflair und Uferschwalbe

Der Hollerner See wird nicht nur eines der größten Erholungsgebiete im Raum München werden – 'er wird auch eines der schönsten', erwartet Jens Besenthal, der Geschäftsführer des Münchner Erholungsflächenvereins. 25.000 Quadratmeter Südufer sind jetzt rekultiviert, sie werden als ökologische Nische der natürlichen Entwicklung überlassen. Daran anschließend aber beginnt nun der Ausbau von zunächst elf Hektar Erholungsfläche. 'Wir stehen am Anfang einer sehr interessanten Entwicklung', versprach Bürgermeister Josef Riemensberger am Mittwoch bei der Präsentation der künftigen Erholungsgestaltung.
Als erster Arbeitsschritt werden nun vom Erholungsflächenverein 300 Parkplätze direkt an der Seezufahrt von der Staatsstraße her angelegt. In der Folge wird das südöstliche Uferstück zur Liegewiese gestaltet, dazu als erstes zentrales Bauwerk eine Niederlassung für die Wasserwacht. Prunkstück der Ufergestaltung wird eine Einbuchtung mit hellem feinkörnigem Sand sein, interner Arbeitstitel 'Südseekeil'. Im Mai 2011 erwartet Riemensberger 'ein erstes Probebaden'.
Die Kiesausbeutung des Sees durch die Münchner Kies-Union wandert dann schrittweise am Ostufer entlang nach Norden hin zum jetzigen Kieswerk, die Rekultivierung der Uferzone folgt dem Abbaufortschritt. Bis 2017 werden Kiesabbau und Badebetrieb parallel laufen, dann verlassen die Bagger den See und die östliche Hälfte der dann 28 Hektar großen Seefläche wird der Erholungsnutzung dienen, 'ohne Eintritt und Regularien', wie der Bürgermeister betonte.
Das Südwestufer ist auf 500 Meter Länge der Natur vorbehalten, am Nordwestufer soll sich nach den Vorstellungen der Anliegerorte Eching und Unterschleißheim eine Therme ansiedeln. 'Der Plan läßt Gutes erwarten', freute sich Landrat Michael Schwaiger über das opulente Naherholungsgebiet. Der Münchner Erholungsflächenverein als Träger der Maßnahme wird heuer noch 160.000 Euro in vorbereitende Maßnahmen wie den Parkplatzbau stecken, 2010 wird der Hollerner See dann 'das zentrale Jahresthema' des kommunalen Vereins, kündigte Geschäftsführer Besenthal an.
Dirk Lüngen, der Geschäftsführer der Münchner Kies-Union, bezeichnete die Entwicklung des Sees als gelungenes Beispiel, wie der Kiesabbau 'große Chancen und Möglichkeiten für Mensch und Natur' biete. Auf früher intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen entstehe nun dank des Kiesabbaus ein einzigartiges Erholungsgebiet plus ein ökologisches Refugium. 6000 Sträucher wurden in dem ersten Rekultivierungsabschnitt gepflanzt, schilderte Landschaftsarchitekt Uwe Fischer vom Günzenhausener Büro Wankner unsd Fischer. Die Uferkante sei teilweise so weit sich selbst überlassen worden, dass sich bereits die seltene Uferschwalbe angesiedelt habe.
Die Pläne für den Ausbau präsentierten (v. li.) Dirk Lüngen, Bürgermeister Riemensberger, Jens Besenthal und Landrat Schwaiger.

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