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ORTSGESCHEHEN

Begeisterung über das 'Woodstöckchen'

Weiterhin wird in Eching und damit auf der echinger-zeitung.de heftig über das 'Sonnenrot'-Festival debattiert. Nach einigen kritischen Aussagen dazu und ersten Gegenstimmen hier nun weitere Meinungsäußerungen dazu.
Außerdem hat die Wasserwacht eine Darstellung ihres Einsatzes geliefert, wozu bereits ein Lesermail einging. Dazu hat die echinger-zeitung.de mit Bürgermeister Riemensberger gesprochen.
Weiter viel Spass beim Diskutieren!

Alexander Kosch (Ortsvorsitzender der Jungen Union) und Simon Schindlmayr (Gemeinderat/CSU und stv. JU-Kreisvorsitzender/25..07.):
Wir begrüßen das kulturelle Angebot für die jüngere Generation und sind davon überzeugt, dass die Beeinträchtigungen für alle anderen sich in einem vertretbaren Rahmen halten. Selbst nach diesen äußerst schlechten Wetterbedingungen ist das Freizeitgelände keineswegs gänzlich außer Gefecht gesetzt, sondern weite Teile sind völlig oder weitgehend unbeeinträchtigt. Für eine künftige Wiederholung ist es aber sicher
nicht angemessen, wieder das schlechtestmögliche Wetter anzunehmen, sondern wie der Veranstalter und die Festivalbesucher auch sollten wir von durchschnittlichen und somit besseren Wetterbedingungen ausgehen. In
jedem Fall ist völlig klar, daß für Schäden am Gelände der Veranstalter aufkommt und nicht die Gemeinde.
Der Gemeinderat hat sich in der Tat einstimmig dazu entschlossen, das Festival in diesem Jahr in Eching zuzulassen. Wir denken, dass damit eine grandiose Veranstaltung nach Eching geholt wurde, die gerade im Sinne eines breiten Angebotes für alle Generationen (Jung und Alt) eine gute Ergänzung darstellt. Wir können froh sein, dass unser Freizeitgelände damit auch mal eine intensivere Nutzung erfährt. Die Abwicklung ist hochprofessionell, was natürlich nicht verhindert, dass es noch die ein oder anderen kleineren Probleme gibt. Zum einen aber lassen sich diese Probleme sicher bei einer zweiten Auflage reduzieren, was beispielsweise
die Beeinträchtigung der Badegäste am See betrifft, zum anderen sollte für ein Wochenende im Jahr auch eine gewisse Toleranz zugunsten einer solchen Veranstaltung da sein. Es muß ja keine Symbiose von Gemeinde und Veranstaltung wie in Wacken werden.
Somit sehen wir einer Wiederauflage des Festivals im kommenden Jahr freudig entgegen und hoffen im Sinne aller Beteiligten schon mal auf besseres Wetter.

Jens Kühnel (Gemeinderat/SPD, 23.07.):
Es sei gesagt, dass vielleicht erst mal einige Echinger Bürger über Hygiene im oder am Echinger See aufgeklärt werden sollten. Trotzdem geb ich Hr. Fiedler recht. Der Schutz unseres Badesees sollte uns bei solchen Festivals vorgehen.
Aber es wäre ja geradezu peinlich für eine Gemeinde wie die unsere oder den Veranstalter, wenn wir oben genannte Probleme in Zukunft nicht in den Griff kriegen würden. Ich stelle mich gern 2010 zur Verfügung, mit weiteren freiwilligen Musikbegeisterten (die sollten sich jawohl finden lassen!) die drei Tage ab 6 Uhr vor Ort zu sein, um den unverbesserlichen Ausnahmen an Festivalbesuchern den Unterschied zwischen Waschraum und Echinger See freundlich zu erklären.
Auf dem Festivalgelände selbst musste ich dank einer Armee an Dixi-Klos lange suchen, um den ersten Wild-Urinierer zu finden und diesem wurde vor meinen Augen der Gebrauch der Toilettenanlagen erklärt!
Nun zu unserem Freizeitgelände: Unsere Erholungsflächen waren vor dem letzten Wochenende, während des Festivals, größtenteils nutzbar und werden in Zukunft für die Echinger Bürger nutzbar sein!
Dank der hervorragenden Erholungsflächenpolitik in Eching findet 'Jung und Alt' auch bei derartigen Veranstaltungen genug Flächen zur Entspannung in Eching. Lediglich die leicht renaturierbare Sport- und Spielwiese, der kaum genutzte Bereich hinter dem Verkehrsübungsplatz, und der Bereich, auf dem das Zirkuszelt in regelmäßigen Abständen steht, sowie die dazugehörigen Wege waren nicht passierbar und sind von 'Flurschäden' betroffen.
Ich als Gemeinderat hatte mir die Folgen für Boden und Vegetation im schlimmsten meterologischen Fall, der ja am Samstag mit Dauerregen eingetroffen ist, etwas dramatischer vorgestellt. Der Veranstalter hat bereits gute erste Aufräumarbeiten geleistet und wird auch die weiteren Wiederherstellungsarbeiten in Angriff nehmen. Die Wege sind alle problemlos befahrbar, die Sportwiese ist zum großen Teil wieder nutzbar und die anderen beiden Wiesen ließen ja auch vorher eine sichtbare dauerhafte Nutzung vermissen.
Als Landschaftsgärtner kann ich nur sagen, dass es sicher nicht 'Monate' dauern sollte, um auch die natürliche Wertigkeit dieser Flächen wiederherzustellen. Dass die Gemeinde bei Bereitstellung dieses Areals nicht für die Kosten aufkommen muss, sollte inzwischen allen klar sein.
Ich halte den Begriff 'Woodstöckchen' sehr passend und schmeichelhaft. Auch in Eching wurden nach Regen Schlammschlachten abgehalten, auch wenn sie diesmal bekleidet abliefen. Mit dem Sonnenrot-Festival hat Eching ein wirklich stimmungsvolles Rock-/Pop-Festival in die Gemeinde bekommen. Die Veranstalter haben mit einer erstklassigen Bandauswahl eine breit gefächerte Musikrichtung abgedeckt und den 'Mainstream' tatsächlich für einige Tage nach Eching gebracht! Joe Cocker hätte das Festival jedenfalls sicher gefallen.
Deshalb war ich auch etwas enttäuscht, dass nicht mehr aus der Generation 'Woodstock1' anwesend waren. Aber wahrscheinlich hatten unsere Jugendlichen ihren Eltern verboten, dort aufzutauchen.
Lärmtechnisch war ich sehr überrascht, dass der Veranstalter allein mit der Ausrichtung der Hauptbühne es fertig gebracht hat, den Lärm größtenteils aus dem Ort fernzuhalten. Wenn nun noch den Campern, die teilweise ihre eigenen Disco-Verstärker im Einsatz hatten, dieselben Lärm-Berater zur Verfügung gestellt werden, sollte in Zukunft eine ertragbare Lärmkulisse geschaffen werden.
Vielleicht gelingt es dem Veranstalter 2010 ja doch, auch die Wohnmobile und Wohnwägen im südlichen Festivalgelände unterzubringen. Dann wiederum müssen wir die vielen Anwohner enttäuschen, die es 'schade fanden, dass so wenig zu hören war'. Ich selbst habe ein äußerst friedliches und harmonisches 'Sonnenrot' 2009 ohne Ausschreitungen erlebt und konnte mich kaum von diesem Gänsehaut-Stimmung erzeugenden Event trennen. Ich habe äußerst freundliche 'Jungrocker' kennengelernt und die verrücktesten Kostüme gesehen. Bei der häufig sehr negativen Publicity, mit der Jugendliche heutzutage zu kämpfen haben, halte ich das für gute Werbung für unsere Teenager.
Es wäre sehr traurig, wenn wir diesem Festival nicht die Möglichkeit geben, in Zukunft bei hoffentlich schönem Wetter noch viele andere 'Woodstöckchen'- Fans zu erfreuen. Endlich hat die Gemeinde mal wieder etwas gewagt und hat ihr kulturelles Angebot um ein wirkliches Highlight ergänzt!
Ein großes Dankeschön an die Echinger Bürgerinnen und Bürger, die ihr Freizeitgelände über eine Woche mit dem 'Sonnenrot'-Team teilen mussten.
Danke auch an alle Anwohner, die nichts mit der gespielten Musik am Hut haben und es trotzdem ertragen haben! Danke für Ihre Toleranz!

Lothar Aichinger (23.07.):
Ich kann mich den drei Damen vor mir (Claudia Aichinger, Alice Gaudlitz, Petra Sievers) in ihren Aussagen nur anschließen. Kritiker und Weltverbesserer gab es ja schon immer. Diese haben ihre Jugend wohl schon vergessen und vergessen, dass auch ie gefeiert haben. Oder sollte ich mich da täuschen? Ich fand das Sonnerot-Festival super und hoffe auf das nächste Jahr, mit hoffentlich purem Sonnenschein und vielen Besuchern.
Zu den Ausführungen des Herrn Gert Fiedler:
'Zähneputzend beobachteten die Jungrocker, wie sich ältere Mitbürger ins Nass mühten'
Das hört sich ja an als ob die 'Jungrocker' von den älteren Mitbürgern zur Seite gedrückt werden mußten, um ins Wasser zu kommen. Und ins Wasser mühen müssen sich unsere 'älteren Mitbürger' Dank der Gemeinde und des örtlichen Bauhofes auch nicht. Diese nämlich haben eine Steintreppe mit Handlauf installiert, um den 'älteren Mitbürgern' das Eingehen ins Wasser zu erleichtern. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank dafür. Das, lieber Herr Fiedler, war bestimmt nicht so - ich war auch vor Ort.
'Ordner hinderten weisungsgemäß Frühschwimmer am Durchqueren der Festivalmeile, sächselten mit anderen neongelb Gekennzeichneten'
Wie Sie richtig geschrieben haben 'weisungsgemäß'. Diese Leute haben auch nur Ihren Job gemacht - und den wie ich finde gut. Ich glaube auch nicht, dass sich viele Menschen finden werden, die sich bis zu zwölf Stunden bei Hitze, oder wie jetzt bei Dauerregen und bestimmt nicht überbezahlt, an die Absperrungen stellen. Wenn Sie sich an dem 'sächseln' stören, bin ich Ihnen gerne bei der Kontaktaufnahme zum Veranstalter bzw. zur Sicherheitsfirma behilflich. Diese suchen immer Mitarbeiter. Dann können auch die Echinger Bürger in einem einwandfreien Hochdeutsch um die Absperrung zum See geleitet werden.
'Die ersten Flaschen zerbrachen am Unwillen ihrer Trinker. Man wird weitersehen'
Meines Wissens waren am Festivalgelände Behälter aus Glas gänzlich verboten. Unter der Brücke befand sich der Haupteingang zum Gelände, der auch mit Security besetzt war. Diese hätten Flaschen aus Glas sofort beschlagnahmt (weisungsgemäß).
Nach so manchem Wochenende sieht es unter der Brücke, und nicht nur dort, wesentlich schlimmer aus als nach dem Festival. Zerbrochene Flaschen, Plastiktüten, Essensreste etc.. bleiben nach diversen Feiern von Jugendlichen aus dem Ort oder der Umgebung einfach liegen. Ganz im Gegenteil zum Sonnenrot-Festival.
'Das mit Zustimmung des Gemeinderats (30. September 2008 mit 25:0 Stimmen, TOP 05.01) beschlossene Festival hat für dieses Jahr ausgedient.'
Höre ich hier eine gewisse Genugtuung heraus? Schade!
'aber das Freizeitgelände fällt für die nächsten Monate aus.'
War denn das Gelände vorher wirklich genutzt? Meiner Meinung nach haben viele Mitbürger erst nach dem Festival das Freizeitgelände wiederentdeckt und jetzt natürlich einen herben Verlust hinzunehmen - und endlich einen Grund mal wieder so richtig los zu wettern.
Abschließend sei noch gesagt,dass mir beim Lesen die sprichwörtliche Zornesröte ins Gesicht gestiegen ist.
Desweiteren würde ich mir wünschen, dass der Herr Bürgermeister und der Gemeindrat sich auch das nächste Jahr für ein Sonnerot-Fesival in Eching, im Freizeitgelände stark machen.

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