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ORTSGESCHEHEN

Die Krise als Chance

Über Wege aus der Klimakrise sprach Dr.Michael Stanglmaier, Bundestagskandidat der Grünen, am Dienstag im ASZ. Faktenreich und durch zahlreiche Grafiken illustriert belegte der promovierte Chemiker, dass der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten sei. 'Der Klimawandel steht uns nicht bevor, wie sind bereits mittendrin', so Stanglmaier, 'wenn wir jetzt aber entschieden handeln, kann der globale Temperaturanstieg auf 2 ° begrenzt werden'. Die Krise sehe er als Chance.
Verantwortlich für den Klimawandel sieht Stanglmair eine Energiepolitik, die auf fossile Energien setze, Energieverschwendung nicht wirksam verhindere und immer wieder vor einer Lobby der großen Energiekonzerne einknicke. Dagegen setzt Stanglmaier auf die drei 'E': erneuerbar, effizient und einsparend. Mit den größten Effekt von Minderung von CO2 sieht der Grüne in der Bestandssanierung. 'Während der Zeit der rotgrünen Regierung haben wir das Erneuerbare-Energie-Gesetz durchgesetzt, das jetzt weltweit kopiert wird', sagte er, 'das muss unbedingt weitergeführt werden und durch ein Wärmegesetz ergänzt werden, das auch im Bestand die Nutzung Erneuerbarer Energien vorgibt.' Ziel sei es, bis 2020 40 Prozent der Stromproduktion und 30 Prozent der Wärmeproduktion erneuerbar zu machen.
Das Umsteuern hin zu erneuerbaren Energien nutze darüber hinaus auch der Wirtschaft. '2008 haben wir 100 Milliarden Euro für den Import von Öl, Kohle, Gas und Uran ausgegeben. Dieses Geld können wir bei der Nutzung erneuerbarer Energien im Land lassen und schaffen so Arbeitplätze.' Atomenergie sei dabei nicht die geeignete 'Brückentechnologie'. Je älter die Atomkraftwerke werden, desto höher sei das Risiko. 
Zur umweltverträglichen Mobilität müsse der Anteil des Fahrradverkehrs deutlich gesteigert werden. Gefördert werden müsse auch der Öffentliche Nahverkehr. Auch in ländlichen Regionen müsse es ein verlässliches Nahverkehrssystem geben, das ein mobiles Leben ohne Auto ermögliche. Die Eisenbahninfrastruktur müsse dauerhaft in öffentlicher Hand bleiben. 
Bei den Autos setzen die Grünen auf Elektromobilität und die Senkung des CO2 Grenzwerts bis 2020 auf 80 Gramm pro Kilometer. Eine schnelle und wirksame Maßnahme wäre hier auch ein Tempolimit von 120 auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen., was gleichzeitig die Unfallrate deutlich senken würde, sagte der Moosburger Stadt- und Kreisrat. Dr. Stanglmaier ging auch auf die Rolle des Flugverkehrs ein, der massiv dazu beitrage, das Klima zu schädigen. Schleunigst müssten die massiven öffentlichen Subventionen für den Flugverkehr abgeschafft werden, z.B. die fehlende Kerosinbesteuerung und der Wegfall der Mehrwertsteuer bei Auslandsflügen. Eine dritte Startbahn in München sei klimaschädlich und müsse deshalb verhindert werden.

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