. .

ORTSGESCHEHEN

Ja, wo samma denn!

Mit heller Empörung und entschlossenem Kampfeswillen hat der Gemeinderat die Ablehnung der beabsichtigen Lkw-Sperre auf der Hauptstraße durch die Bezirksregierung aufgenommen. Die Behörde hatte die Situationsdarstellung der Echinger Betroffenheit im Lärmaktionsplan der Gemeinde bagatellisiert und eine Sperre daher rundweg ausgeschlossen.
Dies sei 'eine Betrachtung, die so nicht stehen bleiben kann', betonte Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) im Gemeinderat. 'Menschenverachtend und zynisch' nannte Dieter Migge (fraktionslos) die Einlassungen der Regierung: 'Die sollten lieber schreiben, dass kein Geld für so etwas da ist, denn das ist die Wahrheit'. Heinz Müller-Saala (FDP) fragte sarkastisch: 'Weiß die Regierung, was die da geschrieben haben?'
Riemensberger analysierte, die Ablehnung aus München sei 'auf die Tatsachen in Eching überhaupt nicht eingegangen'. Verheerend sei, dass die Regierung das Verkehrsaufkommen des Wohnortes Eching und des Gewerbegebietes Eching-Ost in einen Topf werfe, was den Anteil des ortsfremden Durchgangsverkehrs minimiere. Diese Sichtweise sei 'besonders enttäuschend', nachdem die Gemeinde mit Millioneninvestitionen in einen eigenen Autobahnanschluss für das Gebiet in Vorleistung gegangen sei.
Der Bürgermeister kündigte an, nochmal ein gemeinsames Gespräch mit Bezirksregierung, Landratsamt und Staatlichen Bauamt zu suchen, zu dem auch Stimmkreisabgeordnete im Landtag gelasen werden sollen. 'Wir müssen auch mehr die politische Schiene fahren', kündigte er an. Bei diesem Gespräch sei 'eine ganz glasklare Sprache erforderlich'. Entscheidungsbehörde für eine Anordnung der Sperre wäre das Landratsamt, so dass er 'massive Unterstützung des Landrats' einforderte: 'Es wird Zeit, dass jemand was anordnet'.
Auch Anette Martin (SPD) rügte, dass 'der politische Wille für eine Einzelfallentscheidung fehlt'. Die Gemeinde brauche 'Politiker mit Rückgrat, die in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen'. Es sollte 'bei allen wirtschaftlichen Interessen doch der Mansch im Mittelpunkt stehen'. Simon Wankner und Otmar Dallinger (Freie Wähler) regten an, die Forderung 'breiter aufzustellen' und nicht auf die Lärmproblematik zu beschränken. Auch mit der Feinstaubbelastung müsse argumentiert werden und überhaupt mit der Verringerung der Lebensqualität. 'Wir brauchen eine Verlegung der Straße, damit wir in Eching leben können', sagte Wankner.
Einstimmig erteilte der Gemeinderat den Auftrag, weiter am Ball zu bleiben und 'einzufordern, dass sich die Situation für die Anwohner auf der Grundlage des Lärmaktionsplans verbessert'. Darüberhinaus wurden weitere Aktionen gefordert. Migge regte eine Protestaktion des Gemeinderats an der Hauptstraße an, Georg Bartl (CSU) schlug vor, weitere Anliegergemeinden an der Staatsstraße mit ins Boot zu nehmen. 

WetterOnline
Das Wetter für
Eching