. .

ORTSGESCHEHEN

'Klar Schiff' oder 'Rette sich, wer kann'?

Seit mindestens sechs Jahren sind alle Beschlüsse zur Entwicklung des Hollerner Sees inclusive Thermenplanung im Echinger Gemeinderat einstimmig gefasst worden. Und als kürzlich, im aufkommenden Bürgermeisterwahlkampf, eine unerwartet große Front von Wahlbürgern gegen die Pläne mobil machte – da zog SPD-Bürgermeisterkandidatin Anette Martin noch bei der Versammlung einen Antrag aus der Tasche, wonach sie fordere, die Thermenpläne zu beenden.
'Ich habe das Gefühl, dass es hier nur um Profilierung zur Bürgermeisterwahl geht', tat die CSU-Ortsvorsitzende Kerstin Rehm im Gemeinderat diesen Antrag ab. Auch Fraktionssprecher Georg Bartl rügte 'ein Stück Unverlässlichkeit'. Man habe das Ganze 'jahrelang einvernehmlich vorangetrieben', erinnerte er, 'wir müssen ein verlässlicher Partner bleiben'. Siegfried Gruber (CSU) grummelte, das Verhalten der SPD 'mißfällt mir ganz gewaltig'. Auch bei Anfeindungen müsse man 'auch gemeinsam was durchstehen'. Dieter Migge (parteilos) teilte diese Kritik und streifte mit seiner Watschn auch noch die Freien Wähler, die mit ihrer jetzigen Forderung nach neuen Überlegungen 'auch sehr schnell umgefallen' seien.
Martin zeigte sich ausgesprochen verblüfft über die Attacken. Für sie zeugten die von fehlendem Realitätssinn. Mit dem Unterschleißheimer Bürgerentscheid hätten sich einfach die Voraussetzungen für Eching grundlegend geändert. 'Und wenn sich die Tatsachen ändern, muss ich doch überlegen, ob ich auf dem richtigen Weg bin', sagte sie. Die SPD habe sich 'immer für die Therme positioniert', aber angesichts veränderter Situationen 'wollen wir jetzt klar Schiff machen'.

WetterOnline
Das Wetter für
Eching