ORTSGESCHEHEN

Bauantrag kontra Ortszentrumspläne

An der Daitenhausener Straße, unmittelbar hinter dem ehemaligen Postgebäude und damit am Rand einer gedachten Ortsmitte, soll ein Büro- und Appartementgebäude entstehen. Die Vorstellungen des Bauherren haben dabei nicht viel mit dem gemein, was im Rathaus an Ideen zur Gestaltung des Ortszentrums aufliegt. Aktueller Gedankenstand wäre es wohl, die beiden Grundstücke, mit denen die Daitenhausener Straße an den Stachus anschließt, als gemeinsame Front zu dem Platz hin auszubilden, um so eine optimale Platzwirkung zu erreichen und ein Einfahrtstor in die Bahnhofstraße zu markieren.
Diese möglichen Entwicklungswünsche der Gemeinde sind freilich noch nirgendsc abgestimmt oder gar verbindlich fixiert. „Schon wieder private Wünsche, bevor wir selber wissen, was wir wollen“, seufzte Edmung Conen im Planungsausschuss des Gemeinderates. Egal, wie man einmal das Ortszentrum entwickeln wolle – dieses Projekt werde dazu nicht passen, war Simon Wankner „ganz sicher“. Wankner appellierte für die Freien Wähler, von den eigenen Visionen „nicht zurückzustecken“ und „unsere städtebaulichen Ziele hier ganz vornan zu stellen“. Georg Bartl forderte für die CSU, dem Bauhernn schon erstmal „ein Signal zu geben, dass es in irgendeiner Form weitergehen kann“.
Aber in welcher Form, das solle erst die Gemeinde vorgeben, hielt Conen für die SPD dagegen. Pläne für eine Ortsmitte sollten jetzt endlich fixiert werden. „In Wahlkämpfen wird das gern bearbeitet“, spottete er, „aber jetzt ist es schon wieder auf die lange Bank geschoben.“ Wankner betonte, dass eine Planvorgabe der Gemeinde kein Hindernis für einen Bauherrn sein werde, sondern im Gegenteil aufzeigen könne, „in welch attraktive Planung er investieren könnte“. Bei dem konkreten Projekt aber dürfe die Gemeinde „nicht schon einen Kompromiss suchen, bevor wir noch eine eigene Position haben“.
Einstimmig verständigte sich der Ausschuss darauf, der konkreten Skizze keine Zustimmung zu erteilen. Das Gemeindebauamt wurde beauftragt, mit dem Bauherrn „eine umsetzbare Planung“ zu erarbeiten“.