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ORTSGESCHEHEN

Der 'ständig erhobene Zeigefinger' für Anliegerschutz

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Mit einer Strategiesitzung will der Vorstand der Bürgerinitiative „Bahn im Tunnel“ (BIT) neue Positionen für die Anliegen der Initiative unter veränderten Rahmenbedingungen entwickeln. "Das Ziel ,Bahn im Tunnel' ist noch nicht in das Reich der unerwünschten Illusionen verschoben, wohin uns einige Gegner gern lautstark platzieren wollen", sagte der Vorsitzende Peter Benthues (Oberschleißheim) bei der Hauptversammlung am Freitag im Bürgerzentrum Oberschleißheim. Mit etwa 40 Teilnehmer wurde dort anschließend an die Versammlung auf das 20jährige Bestehen der Initiative angestossen und bei einer Bilderschau zurückgeblickt.
Die Bürgerinitiative entstand als Alternativkonzept zu den Plänen der Bahn vor 20 Jahren, die Strecke der S 1 zum Flughafen viergleisig auszubauen und die Orte dazu mit meterhohen Lärmschutzwällen zu zerschneiden. Die Tunnellösung habe die Initiative in den 20 Jahren nicht umsetzen können, räumte Benthues ein, "aber zumindest haben wir erreicht, dass der BIT-Gedanke wach gehalten wurde und als Alternativlösung zumindest noch existiert".
Die damaligen Bahn-Pläne, die die Anliegergemeinden eine "Schreckensvision" seien immerhin nicht umgesetzt worden, betonte Benthues: "Ob unser ständig erhobener Zeigefinger, mit dem wir auf die Rechte der Anwohner auf Gesundheitsschutz hingewiesen haben, dies bewirkt hat, steht nicht beweisbar fest, aber auch nicht das Gegenteil".
Die BIT dürfe sich daher "sehr wohl auf die Fahnen schreiben, das Problembewusstsein wach gehalten zu haben". Und genau diese Aufgabe sei nach dem Ende der zwischenzeitlichen Transrapid-Debatte wieder akut. Angesichts der augenblicklichen Planungslage in der Staatsregierung, eine Express-S-Bahn auf der Route der S 8 anzulegen und die Strecke zwischen Feldmoching und Neufahrn dafür mit mehr Güterverkehr zu belegen, müsse die BIT "aufpassen, dass uns die normative Kraft des Faktischen nicht einfach überrollt und vor unumkehrbare Entscheidungen stellt, die wir unter dem Druck des Notwendigen hinzunehmen haben - mit allen negativen Folgen".
Benthues erinnerte aber auch daran, dass die BIT nur "Sachwalter einer Idee und politischen Forderung nach mehr Gesundheits- und Unfallschutz in den betroffenen Gemeinden" sei, nicht aber Planer oder Finanzier. Dies werde oft bei den Angriffen gegen die BIT verwechselt. Allerdings spreche diese Einschätzung auch "für die große Kompetenz, die der BIT stets von allen Seiten zugesprochen wurde", freute er sich. Oberschleißheims Zweiter Bürgermeister Erich Elsner und der FDP-Landtagsabgeordnete Tobias Thalhammer lobten in ihren Grußworten das 20jährige Engagement der BIT für mehr Lärmschutz.
In seinem Rückblick auf die 20 Jahre erinnerte Benthues an die verstorbenen damaligen Aktivisten Ulrich Herrmann, Leonhard Kranz und Alois Laus. Der seit Jahren amttierende Vorstand und engagierte Helfer (Bild) wurden mit kleinen Präsenten geehrt. Der BIT gehören knapp 500 Mitglieder an.

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