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ORTSGESCHEHEN

Migge zurück in die CSU?

Der nicht eben geradlinige kommunalpolitische Weg von Gemeinderat Dieter Migge hat wieder neue Wendungen genommen. Im März 2008 für die CSU, deren Orts- und Fraktionsvorsitzender er lange Jahre gewesen war, in den Gemeinderat gewählt, war er im Mai 2008 aus der Fraktion ausgetreten. Erkennbares Ziel war dabei, für eine neue Gruppierung 2010 als Bürgermeisterkandidat anzutreten. Zu dieser Kandidatur kam es nicht; stattdessen war Migge nun seit dem Frühjahr überhaupt nicht mehr bei irgendeiner Ratssitzung. Hinter den Kulissen aber hat er in dieser Zeit eine Rückkehr in die CSU-Fraktion betrieben. Die Antwort ist noch offen.
Bei seinem erklärten Ziel, als Bürgermeisterkandidat Josef Riemensberger (CSU) herauszufordern, sei ihm "ein berufliches Projekt mehr als ungelegen gekommen", erläutert Migge. Diese berufliche Option habe er nicht ausschlagen können und mit dem überwiegend außerhalb der Heimat angesiedelten Projekt sei es "nicht möglich gewesen, einen adäquaten Wahlkampf zu führen".
Was ohne ihn im Kandidatenfeld dann "noch übrig" gewesen sei, da habe er Riemensberger "für den Besseren" gehalten und deshalb eine Rückkehr in die CSU angeboten. In der Ausschussgemeinschaft, die Migge als fraktionsloser Gemeinderat mit Heinz Müller-Saala (FDP) eingegangen war, habe er "meine Vorstellungen, politisch etwas voranzutreiben, nicht effektiv umsetzen können". Mit Müller-Saala habe er "keine gemeinsame Grundbasis gefunden für eine Arbeit".
Die CSU-Fraktion aber hat ihren ehemaligen Chef jedenfalls nicht mit offenen Armen aufgenommen. Vor der Bürgermeisterwahl wolle man die erwartbaren Turbulenzen durch diese Personalie vermeiden, war wohl die damalige Antwort - doch die Wahl ist mittlerweile fünf Monate gelaufen und auf Migge ist niemand aus der CSU zugekommen seither.
Erneut berufsbedingt hat Migge seit dem Frühjahr an keiner Rats- oder Ausschusssitzung mehr teilgenommen. Informell wurde aus der Runde schon bei den Rechtskundigen in der Gemeindeverwaltung sondiert, ob eine derartige Vakanz überhaupt zulässig sei. Migge hat Bürgermeister Riemensberger auf dessen entsprechende Nachfrage offenbar versichert, dass er ab 2011 wieder im Rat präsent sein werde, so dass von der Gemeindeverwaltung keine juristischen Konsequenzen eingeleitet wurden.

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