ORTSGESCHEHEN

Hausgemachte Planung oder Ideen von außen?

Soll die Gestaltung von 15 Hektar Neubaugebiet in Dietersheim inclusive des neuen Ortsmittelpunkts quasi "hausintern" entwickelt werden - oder wären für eine derartige Aufgabe auch externe "Inputs" hilfreich? Nach intensiver Debatte haben CSU, Freie Wähler und FDP entschieden, die Planung dem Büro des langjährigen Gemeinderats Simon Wankner zu übertragen. Der Vorstoss der SPD, die umfassende und für die Zukunft Dietersheims weitreichende Gestaltung über einen Wettbewerb, mindestens aber eine weitergehende Ausschreibung zu regeln, wurde abgewiesen.
Ein Areal, auf dem Dietersheim rund um ein Drittel wachsen wird und das dazu neue Gemeinschaftseinrichtungen wie Schule oder Kindergarten aufnehmen soll - das sei von derart "tragender Bedeutung für die Zukunft Dietersheims", dass sich das Rathaus hier schon "tiefgreifend damit befassen sollte", forderte Anette Martin für die SPD. Ein Planungswettbewerb sei da schon "angemessen".
Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) sah dagegen "keine vernünftige Grundlage für einen Wettbewerb". Es gelte in dem enormen Areal, die Interessen von rund 20 Grundbesitzern unter einen Hut zu bringen, argumentierte er, was nur mit "enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit" funktionieren werde. Bei einem Wettbewerb habe er "Bedenken, dass Lösungen herauskommen, die bei der Flächenumlegung dann zu Riesenproblem führen". Das Rathaus hat sich bei der Entwicklung des Gebietes für ein Umlegungsverfahren entschieden, das ermöglichen soll, dass alle Grundbesitzer vergleichbar wertvolle Flächenanteile zugeteilt bekommen. "Glauben Sie nicht, dass bei mehreren Plänen immer das Beste herauskommt", mahnte er die SPD.
Edmund Conen (SPD) sah in dem Umlegungsverfahren überhaupt kein Hindernis für eine offene Planung: "Es kann den Grundbesitzern doch nur gedient sein, wenn Alternativen zur Diskussion kommen."
Wankners in Günzenhausen ansässiges Büro gestaltet seit Jahren Freiflächen- und Grünordnungspläne für die Gemeinde. Die Entwicklung der Bebauungspläne für den Dietersheimer Süden, für die sich das Büro mit dem langjährigen Ortsplaner Jürgen Hansen zusammengetan hat, wäre der erste Auftrag für eine komplette Leitplangestaltung. Wankner, für die Freien Wähler 15 Jahre im Gemeinderat, ist zum Jahreswechsel aus dem Gremium ausgeschieden.