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ORTSGESCHEHEN

Wohin mit dem Volksfest?

Bei einer ersten Beratungsrunde zur Zukunft des Volksfestes hat sich der Hauptausschuss des Gemeinderates nicht mal auf Arbeitsaufträge als Grundlagen für eine künftige Debatte verständigen können. Einmütig beschlossen wurde die Anlage eines Schotterrasens im Freizeitgelände für das Festival „Sonnenrot“ und die Verlegung eines Stromanschlusses, sofern sich die Festibvalveranstalter an den Kosten beteiligen, im Idealfall zu hundert Prozent im Gegenzug für eine dann fünf Jahre gültige Zusage des Standortes.
Ob dort dann auch das Volksfest angesiedelt wird und in welcher Form das Fest überhaupt weitergeführt werden soll - darüber wurde noch ergebnislos debattiert. Am ehesten haben sich die Freien Wähler positioniert, die den aufgemöbelten Platz im Freizeitgelände für ein Volksfest „optimal“ finden, wie ihr Sprecher Otmar Dallinger sagte. CSU und SPD wollen erstmal die nötigen Infrastrukturmaßnahmen eruieren lassen.
Und die Genossen möchten die Thematik gerne etwas grundlegender beleuchten, „sich grundsätzlich über das Eventgeschehen am Ort Gedanken machen“, wie Edmund Conen sagte. Also einen „Festsommer“ zur Belebung des Bürgerplatzes konstruieren und in möglicher Ergänzung dazu den neuen Veranstaltungsplatz im Freizeitgelände nutzen oder gar weitere neue Festareale erschließen. Dieter Migge (fraktionslos) hatte als seine Idee für den künftigen Volksfeststandort schon mal den Parkplatz am See eingebracht.
Sybille Schmidtchen (SPD) wollte den Zapfenstreich für das Volksfest an der Waagstraße auch für eine inhaltliche Zäsur nutzen. Von einem Volks-Fest sei im derzeitigen Gepräge nichts mehr zu spüren, monierte sie, „das ist verkommen zum Sauffest für junge Leute“. Sie stelle sich unter einem Volksfest „mehr vor als ein Fahrgeschäft und ein Zelt“.
Die von Anwohnern des Echinger Südens artikulierte Sorge, zusätzlich zu „Sonnenrot“, diversen größeren und kleineren Seefesten und dem jährlichen Osterfeuer auch noch das Volksfest zu erhalten und auf ausgebauter Veranstaltungslocation dann noch mehr, wurde ebenfalls kontrovers gesehen. „Wenn wir den Schalter mal umlegen, ist ein weiterer Zustrom nicht aufzuhalten“, bestätigte Migge diese Befürchtungen. Siegfried Gruber (CSU) und Christoph Gürtner (FWG) erinnerten, dass das Volksfest Jahrzehnte an der Waagstraße abgehalten worden sei, und damit umringt von Bebauung – wenn man jetzt weit von der Bebauung abrücke, könne das doch nicht schlechter werden. Eching sei doch „sehr idyllisch“, sagte Kerstin Rehm (CSU), „wenn da mal ein paar Wochen im Jahr auch Leben in der Bude ist, das ist doch gut“.

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