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ORTSGESCHEHEN

Zum Hollerner See und zur Sperrung der Ortsmitte für den Durchfahrtsverkehr auf der Staatsstraße 2053

Es wird mir schwerlich nachzusagen sein, ich sei halt ein „g´spinnerter Naturapostel“! Denn dass es für unsere Region eine nur relativ Wenigen willkommene Sünde wäre, ein solch paradisisches Stück Natur wie den Hollerner See schlichtweg zu verwirtschaften, wird heute weitesthin sehr gut verstanden.
Dass unsere Ortsmitte infolge Echings fataler Verkehrslage (siehe Straßenkarte und zumal Sommersituation!) seit nun schon langem tot ist, tut jedem weh, der in Eching Wurzeln geschlagen hat. Denn städtebaulich ist Echings so „talentierte“ Mitte mausetot, wenn dies an der Situation ermessen wird, die nach Sperrung der Ortschaft für den puren Durchgangsverkehr bestehen könnte.
Was unsere Bürgermeister, Gemeindeverwaltungen und Gemeinderäte an Verkehrslast bis in jüngste Zeit schmiegsamst hingenommen haben, ging bisher auch keinem der Gäste meiner Familie je in den Kopf. In nun schon drei Jahrzehnten nicht!
Hiermit überreiche ich Ihnen deshalb meine etwas bittere Stellungnahme. Um das darin vorgetragene Anliegen auch hier hervorzuheben: Eching wäre Ihnen sehr verpflichtet, wenn von Ihnen, von jemandem aus Ihrer Mitarbeiterschaft oder aus unserem Gemeinderat künftig in wirklich jeder Ausgabe des Echinger Forums über die Aktivitäten und Fortschritte unserer Gemeinde in der Sache „Staatsstraße 2053 ´raus aus Eching!“ berichtet würde. Vorausgesetzt, dass sie korrekt und umfassend informiert würden, wären hierzu gewiß auch die "Bürger für Eching" sehr gerne bereit.

Zu den Bekundungen im Echinger Forum EF 01/2011, Seite 1, rechts oben:
Mitteilungen von Herrn BM Riemensberger: Welche planungsmarkanteren Fakten hat man sich unter dieser Erklärung eigentlich vorzustellen: “Ein kleiner Bereich am Hollerner See ist ... mit einer natürlichen Ganzjahresnutzung in unserem dicht besiedelten Gebiet für die Menschen zu kultivieren; der naturnahen Nutzung würde dies gut tun.“ Weshalb, bitte schön, wird nicht offen und klar benannt, was man sich unter „natürlicher Ganzjahresnutzung“ und unter „naturnaher Nutzung“ vorzustellen hat?
Zu unserem heimatpflegerisch wohl allerwichtigsten Problem, zu Echings absurdem Durchgangsverkehr, verliert unser Bürgermeister auch in EF 01/2011 kein Wort, obwohl hierfür genügend viele Druckzeilen vorgehalten sind! Wann schreit er endlich laut und anhaltend genug hinaus, dass Echings Ortszentrum endlich „gute Stube“ werden muß! Endlich befreit von seinem wirtschaftlich (so) nutzlosen und zerstörerischen Durchfahrtsverkehr!
Zu Echings „guter Stube“ zählen nicht nur unser in mehrfacher Hinsicht präsentierpflichtiges Alt-St. Andreas, unser in Bälde neu gestaltetes Rathaus, unser Bürgerplatz und unser schöner und sehr guter Huberwirt. Zu Echings „guter Stube“ zählt gleichermaßen das gegenüberliegende Areal um den einst hochfrequentierten Laden von HL.
Ja, Echings Ortsmitte muß endlich Echings schöne „gute Stube“ werden! Jahrzehnt für Jahrzehnt schöner und dies über den Bürgerplatz hinaus! Da verstehe einer, weshalb sich unser Bürgermeister der knöchernen Plaquerei und einer endlich gerichtlichen Auseinandersetzung um die Gestaltung unserer Ortsmitte so fatal verweigert, obwohl dies seit eh und je der allerwichtigste Tagesordnungspunkt jeder(!) Sitzung unseres Gemeindeparlaments zu sein hätte!
Wen können die tiefen Enttäuschungen über Stuttgart 21 im Großen und die Frustrationen von Gemeinden wie Eching im Kleineren noch wundern - im Zeitalter von Internet und Facebook! Die Grundlagen unserer Demokratie haben heute andere, gewiß mühsamere, deswegen aber keineswegs schlechtere Ziele und Modalitäten zur Voraussetzung wie in der Schweiz aus besten Gründen schon seit langem. Deshalb erneut die Frage: Darf die Verwirtschaftung des Hollerner Sees unserem Gemeindeoberhaupt wichtiger sein wie die schon so lange überfällige Gestaltung unserer gar so niedergefahrenen Ortsmitte zur guten Stube unseres Wohn- und Heimatortes Eching?
Jedem in Eching Ansässigen muß die Frage geläufig sein: „Soll uns unser eigentlich so schönes Ortszentrum mit Huberwirt, Rathaus und Alt-St. Andreas in der Mitte wirklich nicht mehr wert sein?“ Apropos „christlich“ und „sozial“: Wo so viel Geld verfügbar ist für die landschaftsgärtnerisch anscheinend bundesweit so lustvollen Gestaltungen unserer Autobahn-Anraine oder für Stuttgart 21, muß auch Geld gewährbar sein für die Erlösung der um Achtsamkeit und Lebensqualität ringenden Ortschaften!
Dass der örtliche Durchfahrtsverkehr wirtschaftlich längst bedeutungslos geworden ist für die lokalen Handwerks- und Handelsbetriebe so großstadtnah gelegener Orte wie Eching, ist erklärlich und seit Jahrzehnten bekannt. Bayerns Parlamentarier könnten dies sehr gut bestätigen. Was begünstigt den Wohnwert Echings mehr, die Verwirtschaftung des Hollerner Sees oder die Befreiung der Ortsmitte von der Überlast einer Staatsstraße? Wie hochfrequentiert bei der Nähe unserer schönen Landeshauptstadt die Staatsstraße 2053 durch ihre Anbindung an die A 9, A 92 und an die B 11 ist, bedarf keiner weiteren Betonung!
Unsere Regierung sollte mit Blick auf die Straßenkarte endlich realisieren, weshalb viele ihrer betreffenden Entscheidungen von der Wählerschaft nicht mehr nachvollzogen werden! Unsere Parteien sollten raschestens realisieren, dass Projekte wie Stuttgart 21 weder bundespolitisch noch wirtschaftlich wichtiger sein dürfen, wie die vielen und vielleicht schon bald auch im Internet präsentierten „Anstrengungen für örtliche Verkehrsentlastung von ehrpflichtigem zu-Hause-Wert“.
In diesen Perspektiven muß den Echingern zuvorderst die Erlösung ihrer Ortsmitte vom Durchfahrtsverkehr am Herzen liegen! Die ortsmittige Gestaltung unseres Wohn- und Heimatortes darf uns um keinen Preis weniger wichtig sein, wie die Bewahrung unseres Hollerner Sees vor einer so unguten wie der breiten Gemeinde recht verzichtbaren Verwirtschaftung.
In aller bürgerschaftlicher Verantwortlichkeit, Offenheit und Unbefangenheit: Wirft gleich welche Verwirtschaftung des Hollerner Sees der Gesamtheit von Echings Bürgerschaft Wertvolleres ab wie die Sperrung unserer Ortsmitte für deren absurden Durchfahrtsverkehr? Ortspolitisch relevante soziale Not - da dürfte Echings SPD gewiß beizupflichten sein - besteht in Eching offenbar nicht! Jedenfalls nicht in einem Maße, dass eine sozialökonomisch schon einmal in Betracht gezogene, städtebaulich jedoch unziemliche Bebauung unseres Bürgerhausplatzes mit mehrstöckigen Blöcken für „Geschäfte und soziales Wohnen“ zu befürworten gewesen wäre. Man muß, um dies unvernebelt sagen zu können, nicht Politik noch Städtebau studiert haben.
 
Zu EF 01/2011, Seite 16: „SPD Eching“:
Hört, hört: „Nach wie vor sind die dringendsten Verkehrsprobleme in Eching ungelöst. ...“ Weil die von anderen Gruppierungen meines Erachtens sehr zurecht favorisierte Idee einer Südumgehung in Frage zu stellen sei, sei es an der Zeit, den Vorschlag einer Nord-West-Umfahrung „auszuloten“. - Fürwahr; hierfür hat seit schon sehr langem Zeit genug bestanden!
Sozial, christsozial und zumal ethisch gebietet sich die Auslagerung der Staatsstraße 2053 aus Echings Ortsmitte schon nach Maßgabe des Grundgesetzes Bayerns sowie des Grundgesetzes unserer Bunderepublik. Da beide Gesetze dem Schutz von Mensch und Kultur Vorrecht vor dem Schutz von Tier, Pflanze und Landschaft gebieten, sind naturschützerisch begründete Einwände gegen eine Südumgehung von sehr sekundärer Bedeutung!

Zu EF 01/2011, Seite 16: „Freie Wähler Eching“:
Wie konditioniert die Freien Wähler für oder gegen die von Echings CSU geplante Verwirtschaftung des Hollerner Sees wirklich waren, ist auch mir nie klar geworden. Und ob die Podiumsdiskussion der Freien Wähler über den Verkehr in Eching sehr ersprießlich war, sei ebenfalls dahingestellt. Dass sich die Aktivität der späteren „Bürger für Eching“ auf das Wahlergebnis der Freien Wähler in diesem Maße auswirken würde, war auch von der Wählerschaft von Echings parteifreier Bürgermeisterkandidatin nicht vorhergesehen worden.
 
Zu EF 01/2011, Seite 17: „FDP Eching“:
Vielleicht hat sich Echings FDP hier ein bisschen vertan; denn den „Bürgern für Eching“ liegt m.W. lediglich an einer etwas anderen Art von Erholung am, im und auf dem Hollerner See wie Herrn Müller-Saala. Den BfE sowie der Unterschleißheimer Bürgerinitiative ´Hollerner See´ ginge es idealerweise lediglich darum, dass die Areale um den Hollerner See nicht nur unter Landschaftsschutz gestellt werden, sondern nach Maßgabe unserer Zeit und unserer geographischen und verkehrskartographischen Lage unter Naturschutz! Geschäft hin, Geschäft her - auf diese Weise wären ´unter Dach betriebene Besuchermagnete für ein einzugsbreites Remmi-Demmi-Cityshake´ vielleicht von Anfang an am sichersten ausgeschlossen. Völlig sicher darf sich Echings FDP freilich auch darin sein, dass es den BfE und den Mitstreitern in Unterschleißheim noch nie um eine Zugänglichkeit des Hollerner Sees etwa nur für Echings Einwohnerschaft gegangen ist.
 
„CSU Eching“:
Dass es von der CSU in EF 01/2011 keine Bekundung gibt, ist bedauerlich.
 
Dass die Bauinteressenten am Hollerner See sich immer noch nicht bekannt geben wollen, ist mir frag-ürdig. Und dass die Gemeinde für die Projektion einer wirtschaftlichen Nutzung des Hollerner Sees Geld ausgegeben hat, ist zeitgerecht und sehr gut nachsehbar, darf aber keinesfalls Anlaß sein für eine Verwirtschaftung des Hollerner Sees nur für ein Planungs-kostend adäquates ´return on investment`.
Professor i.R. Dr. G. Pfeiffer

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