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ORTSGESCHEHEN

Strukturen für selbstbestimmtes Altern schaffen

Strukturen für selbstbestimmtes Altern schaffen

Warum bauen Kommunen immer neue Altenheime - wenn keiner da hin will? Eching hat diese Frage bekanntlich vor Jahren mit seinem ureigenen Konzept der Altenwohlfahrt neu und anders beantwortet. Bei einem Expertengespräch des Kreisverbands der Grünen am Donnerstag im ASZ über "Care Management im Quartier" wurden Ansätze zu selbstbestimmten Leben in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter debattiert. Aufhänger war die Ausstellung der Hochschule Weihenstephan im ASZ über alten- und familiengerechte Quartiersgestaltung, insbesondere der öffentlichen Räume.
Case Management, Kümmerer, Vernetzung von Profis und Ehrenamtlichen, Kommunikationszentren, barrierefreies Wohnen und eine barrierefreie Umwelt: das sind für Siglinde Lebich, Leiterin des ASZ, Schlagworte der aktuellen Diskussion. „Statt Altenheime zu bauen, müssen wir es ermöglichen, geistig und körperlich gesund zu bleiben“, betonte sie. Dafür gelte es die nötigen sozialen Strukturen zu schaffen. Die Formel „ambulant statt stationär“ habe zur Voraussetzung, dass ein Hilfemix nach persönlichem Bedarf zusammengestellt werden könne, was „Case Management“ bedeute.
Dieses „Care Management“ sorge dafür, dass in einem Quartier auch all diese Hilfen angeboten werden können. Dies stelle einen enormen Wirtschaftsfaktor dar. Wie Lebich einräumte, sei die Altenpflege ohne ehrenamtliches Engagement aber nicht mehr bezahlbar. Pluspunkte für Altenarbeit, die auf die Rente angerechnet werde, wurden in der lebhaften Diskussion als ein möglicher Lösungsansatz genannt.
Professorin Birgit Schmidt vom Lehrstuhl für Objektplanung in der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Weihenstephan, zeigte bei der Veranstaltung an zwei realisierten Beispielen in Hamburg und Wien auf, wie viel die Städteplaner zu einer adäquaten Antwort auf die zunehmende Alterung beitragen können. Die sinnvolle Gestaltung von Grünflächen, Parks aber auch in den Straßen der Kommunen spiele eine enorm wichtige Rolle für die Erhaltung von körperlicher Fitness und geistiger Beweglichkeit. Altengerechte Wegeverbindungen, Anbindungen über die Quartiere hinaus, differenzierte, kleinteilige Räume, Kommunikationsräume und Treffpunkte, nannte Schmidt als zentrale Themen.
Auf dem Podium (v. li.) Professorin Birgit Schmidt von der Hochschule Weihenstephan, ASZ-Leiterin Siglinde Lebich und Klaus-Dieter Walter vom Kreisvorstand der Grünen, der den Abend moderierte.

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