ORTSGESCHEHEN

Hilft der Transrapid zur Untertunnelung der Bahn im Ort?

Eine neue Initiative aus dem Unterschleißheimer Stadtrat will die lange geforderte Untertunnelung der Bahngleise durch die Anliegergemeinden der S 1 mit dem Transrapidprojekt verknüpfen. Bislang haben Ober- und Unterschleißheim, Neufahrn und Eching als kostengünstigere und effektivere Alternative zur Magnetschwebebahn eine Express-S-Bahn zum Flughafen favorisiert, die zusammen mit dem Güter- und dem Fernbahnverkehr auf eine neue Gleistrasse entlag der Autobahn A 92 verlegt werden sollte. Mit dieser Alternativplanung wollen sie im Genehmigungsverfahren gegen den Transrapid zu Felde ziehen.
Der Unterschleißheimer Stadtrat will jetzt ergänzend prüfen lassen, ob diese Express-S-Bahn nicht günstiger auf der Stammstrecke durch die Orte verkehren könne, wenn diese dafür viergleisig ausgebaut und in einen Tunnel verlegt werde. Diese Untertunnelung war vor über zehn Jahren die Antwort der Gemeinden auf die Pläne der Bahn gewesen, die Strecke viergleisig auszubauen.
Der Planungsausschuss des Echinger Gemeinderates hat sich freilich sehr ablehnend zu der neuen Idee geäußert. 'Wir sind nicht so glücklich darüber', sagte Bürgermeister Josef Riemensberger. Dieses Gedankenspiel könne leicht auch nach hinten losgehen, unkte er, 'und es ist sehr wohl möglich, dass wir dann alles im Ort haben'. Auch verfahrenstaktisch sei diese neue Option nicht gerade dienlich. 'Je mehr Varianten wir auf den Tisch legen, desto eleganter kann man drum herum fahren', sagte er.
Eching wolle der Unterschleißheimer Idee daher 'nicht näher treten', empfahl er, 'inhaltlich halten wir nichts davon'. Wenn Unterschleißheim an dem Plan festhalte, solle die Stadt ihn auch allein vorantreibwen, die Unterstützung der Nachbarn gebe es nicht. Eching bleibe im Transrapidverfahren bei dem einmütig beschlossenen Alternativvorschlag der Express-Bahn-Trasse entlang der A 92.
Vor einer einhelligen Verdammung der Idee warnte lediglich Simon Wankner. 'Charme hat die Geschichte schon', sagte er. Ein Tunnel im Ort wäre wesentlich besser als eine neue Trasse auf freier Flur, erinnerte er. Allerdings habe man 'uns jetzt 15 Jahre lang vorgerechnet, dass die Untertunnelung nie klappt', erinnerte er, 'inzwischen glaub´s sogar ich'. Gäbe es für den Tunnel in dem Zusammenhang aber eine Realisierungschance, 'nehm ich ihn lieber als die Strecke an der A 92'.