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ORTSGESCHEHEN

Landrat duldet, Gemeinde opponiert

Ziemlich verzwickt und konfliktträchtig bleibt die baurechtliche Situation um "Eriks Restaurant" in Ottenburg. Gemeinde und Landratsamt haben nun jeweils unterschiedliche Teile des Problempakets akzeptiert – aber sie sind sich untereinander nicht grün.
Das Spezialitätenrestaurant mit italienischer Küche hat seit jeher Probleme mit einer Nachbarsfamilie, die über Belästigungen durch den Gaststättenbetrieb klagt, speziell über die Abfallentsorgung der Gastronomie und den Autoverkehr zum Lokal. Parkplätze und ein Abfallcontainer wurden deshalb nun auf der gegenüberligenden Straßenseite eingerichtet – die gehört aber ins Landschaftsschutzgebiet.
Das Landratsamt hat nach mehreren Besprechungen nun entschieden, den Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet zu dulden. Sieben Stellplätze und ein Müllhäuschen seien erlaubt, sagte Landrat Michael Schwaiger dem Betrieb zu. Das sieht aber jetzt die Gemeinde anders. Mit dieser Duldung bestehe „kein Einverständnis“ opponierte der Bauausschuss des Gemeinderats einstimmig gegen die Entscheidung des Landrats, der aufgefordert wird, "die Duldung zu überdenken".
Einmütig akzeptiert hat das Gremium dagegen einen Anbau an die Gaststätte, der zunächst ohne Bauantrag errichtet worden war. Auch hier hatte sich die Gemeinde zunächst quergestellt, weil es hieß, dass eine Wasserleitung unzulässig überbaut worden sei. Diese Einschätzung wurde vom zuständigen Wasserzweckverband Freising-Süd mittlerweile allerdings korrigiert, so dass der Anbau abgenickt wurde.
Kurioserweise sprachen sich in der Sitzung mehrere Räte für eine Akzeptanz des Parkplatzes aus, stimmten dann aber dagegen. Dessen Lage sei "am Rand des Landschaftsschutzgebietes" und daher "nicht mehr schützenswert", sagte etwa Siegfried Gruber. Den Platz dort ordentlich anzulegen, sei allemal "sinnvoller als wenn die Autos auf der Straße stehen".
 
(hierzu sind Lesermails eingegangen)

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