ORTSGESCHEHEN

Hausaufgaben von 25 Millionen Euro

Die Volksschule wird gerade von Grund auf saniert, im ASZ wurden 13 neue betreute Wohnungen eingebaut; die Planungen für den Umbau des Feuerwehrhauses laufen, das Bürgerhaus muss renoviert werden, die Tennishalle ist undicht. Und dann stehen noch diverse Aufgaben auf einer gedanklichen Liste im Hinterkopf von der Modernisierung des Rathauses über den Umbau des Alten Schulhauses bis zum Leichenhaus in Günzenhausen.
Überschlägig hat die Gemeindekämmerei unter dem Strich stehen, dass „innerhalb eines kurzen Zeitraumes ein Gesamtausgabevolumen von rund 25 Millionen Euro zu bewältigen ist“.
Den Gemeinderat hat diese Aufgabenfülle bislang nicht erkennbar vom üblichen Finanzgebaren abgehalten. Ein spontanter Aufschrei der Freien Wähler vom Ende des vergangenen Jahres, die Gemeindefinanzen grundlegend neu zu strukturieren und angesichts der anstehenden Ausgaben auch drastische Einschnitte nicht zu scheuen, wurde auf Wiedervorlage vertagt – und da liegt er heute noch.
Der Hinweis von Gemeindekämmerer Dieter Kugler im Finanzbericht zum Halbjahr, diese Aufgabenstellung nun auch umzusetzen, hatte erneut keine wahrnehmbaren Konsequenzen. Nach den Zahlen zum Halbjahr erwartet Eching, dass die dem Etat für 2011 grundgelegten 8,8 Millionen an Gewerbesteuereinnahmnen auch eingehen werden, derzeit sehe es sogar nach Mehreinnahmen aus, lehnte sich Kugler aus dem Fenster. Auch die erwarteten 7,8 Millionen Euro Einkommenssteuerbeteilung dürften nach derzeitigem Stand nach Eching überwiesen werden.
Der Schuldenstand der Gemeinde wird bei weiterem planmäßigen Verlauf der Ausgaben auf geplante 15,4 Millionen Euro zum Jahresende klettern. Auf der hohen Kante wird die Gemeinde zum Jahresende laut Plan 5,2 Millionen Euro behalten, die allerdings bereits für die Grobplanungen des nächsten Jahres vorgesehen sind, um zum Beispiel die unverhofft eilige Renovierung des Bürgerhauses zu finanzieren.
Die Beratungen für den Gemeindeetat 2012 beginnen im Herbst, dann möglicherweise auch mit grundsätzlichen und strukturellen Überlegungen zur Finanzsituation der Gemeinde.