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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: Ärger über Erschließung ohne Straße

Die Bürgerversammlung in Eching kann eigentlich nicht als Bürgerversammlung bezeichnet werden, da der Bürgermeister hier referierte über seine planvolle Zusammenlegung von Grundstücken am Hollerner See, die jedoch ein Ziel, außer den Kauf von Grundstücken, nicht erkennen ließ. Entsprechend war der Bericht eine Aneinanderreihung von Zahlenwerten, jedoch ohne Vision und ohne Plan für die Zukunft.
Nach der Darstellung der Fakten seitens des Bürgermeisters konnten die Bürger ihre Fragen stellen. Fragen nach der Anbindung des neuen Baugebietes Eching-West und ob überhaupt eine Anbindung über eine Umgehungsstraße oder über eine Erschließungsstraße zur Entlastung des innerörtlichen Verkehrs erfolgt, beantwortete der Bürgermeister nicht, sondern gab zurück: "Haben Sie schon einmal am Wochenende beim Bäcker gestanden und gesehen, wie viele Menschen statt mit dem Fahrrad mit dem Auto zum Bäcker fahren? Wenn sich das verändern würde, dann hätten wir auch kein Verkehrsproblem". Jedenfalls so sinngemäß versuchte der Bürgermeister, alle konkreten Fragen ganz konkret abzuwimmeln.
Ich konnte mich, insbesondere auch als Gemeinderat, nicht des Eindrucks erwehren, dass der Bürgermeister keine Lust oder kein Interesse mehr hat, auf konkrete Fragen konkrete Antworten zu geben. Auch seine Mitarbeiter, die offenbar nichts zu sagen hatten bei dieser Veranstaltung, saßen unbeeindruckt im Hintergrund und ließen ihren uneingeschränkten Wortführer die Bürgerversammlung bestreiten.
Sicherlich kann man als Chef der Verwaltung seine Mitarbeiter mit Dienstanweisungen beeindrucken, jedoch Bürger nicht. Bedauerlicherweise haben die Mitarbeiter auf dieser Bürgerversammlung nichts zu sagen gehabt. Sie hätten eigene Ideen zur Gestaltung einer Erschließungsstraße oder des Hollerner Sees im Interesse der Bürger mit einbringen können.
Letztlich hat Bürgermeister Riemensberger auch erkannt, dass seine Taktik der Planung am Hollerner See mit einer Therme kläglich gescheitert ist, da ihn offenbar der Bürgerwille nicht interessiert hat. Eingesehen hat er es aber offenbar doch. Nach ausführlichem Kartenspiel an der Leinwand hat er den Bürgern zugestanden, dass über die letztliche Planung zum Hollerner See doch ein "Bürgerentscheid" kommen soll. Scheinbar traut er sich selbst keinen "Ratsentscheid" anzuschieben. Das ist die richtige Maßnahme, die der Gemeinderat beschließen muss, sofern alle Vorschläge für den Hollerner See auf dem Tisch liegen.
Nachdem niemand beauftragt war, die Wortmeldungen der Anwesenden zu koordinieren und der Bürgermeister das auch nicht konnte, gingen die Wortmeldungen durcheinander und man hatte den Eindruck, dass es eine so schlechte Bürgerversammlung in Eching noch nicht gegeben hat. Der Eindruck der meisten Teilnehmer war, dass der Bürgermeister kein Interesse hat an der Bürgermeinung und schon gar nicht an einer Erschließungsstraße zum neuen Baugebiet Eching-West.
Auch will er offenbar nicht erkennen, dass er gegen die Bürger von Eching kein Baugebiet durchsetzen kann, das keine Erschließungsstraße hat. Die Bürgerinitiative Baugebiet Eching-West hat bereits deutlich gemacht, dass das Baugebiet ohne eine Erschließungsstraße ohne Bürgerbegehren nicht realisiert werden kann. Sollte der Bürgermeister Riemensberger versuchen, gegen den Bürgerwillen dieses Baugebiet, so wie es derzeit in der Planung ist, umzusetzen, so wird nun im Interesse Echings ein Bürgerentscheid kommen.
Echings Bürger wollen nicht mehr Verkehr an den zentralen Knotenpunkten an der Kreuzung Heidestraße, Untere Hauptstraße und auch nicht nicht an der Paul-Käsmeier-Straße und Obere Hauptstraße. Dies ist aber dann der Fall, wenn das neue Baugebiet ohne Erschließungsstraße gebaut wird. Alle Bürger Echings sind davon betroffen. Die Mehrheit für einen solchen Bürgerentscheid für eine Erschließungsstraße ist sicher.
Mit freundlichen Grüßen
Bertram Böhm (Gemeinderat SPD)
 
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