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ORTSGESCHEHEN

Bloss keine Verkehrsberuhigung

Bloss keine Verkehrsberuhigung

Die strittigen Themen wie der Umbau der Massenhauser Straße oder die Abholzung der Friedhofsallee sind vom Tisch; das große Zukunftsthema, die Schaffung einer Ortsmitte, tritt schon so lange auf der Stelle, dass sie aus der öffentlichen Wahrnehmung nahezu verschwunden ist. So erlebte Günzenhausen am Donnerstag eine konfliktfreie und beschauliche Bürgerversammlung mit knapp 50 Besuchern, außer aus Eching mitgebrachtem Rathaus- und Gemeinderatspersonal ausschließlich Männer.
Die Umgestaltung der Massenhauser Straße zur besseren Ableitung von Oberflächenwasser habe sich bei den ersten Regenfällen „als ganz vernünftig erwiesen“, bilanzierte Bürgermeister Josef Riemensberger. Rund 1,4 Millionen Euro habe der Umbau gekostet, wobei außer der Anlage von Gehwegen und der Entwässerung auch ein vom Staatlichen Bauamt finanzierter Fahrbahnausbau zu Buche geschlagen habe.
Rund 130.000 Euro müßten nun auf die Anlieger umgelegt werden. Der Bürgermeister versprach eine detaillierte Informationsveranstaltung vor der Ausstellung der förmlichen Bescheide.
Eindeutig ausgebremst wurde die Idee, die Wohnstraßen östlich der Bergstraße zu einer Tempo-30-Zone zusammenzufassen. Anregungen dazu habe es von Anliegern gegeben, schilderte Riemensberger, und da man in Eching „sehr gute Erfahrungen“ mit derartigen Zonen habe, sollten sie auch in Günzenhausen eingeführt werden. Nach einigen Fragen zum Bedarf dieser Maßnahme votierte die Runde einmütig gegen die Ausweisung, was der Bürgermeister als Aufforderung mitnehmen will, die Pläne zu begraben.
Auch die zuvor heiß umstrittene Abholzung der Birkenallee zum Friedhof und Neupflanzung einer Lindenallee stattdessen wurde kommentarlos zur Kenntnis genommen. Die Kosten bezifferte Riemensberger auf 9700 Euro.
Eine „große Lösung“ für die Gestaltung einer Ortsmitte sei in weite Ferne gerückt, berichtete er, da die Besitzer dafür nötiger Grundflächen im Friedhofsumfeld überhaupt keine Bereitschaft zum Verkauf signalisiert hätten.
Im Gemeindeetat für 2012 sei die Renovierung des Leichenhauses eingeplant, schilderte Riemensberger, kalkuliert werde mit Kosten von 80.000 Euro.
Wenig Probleme haben die drei nördlichen Ortsteile Echings offenbar auch mit der unzureichenden Breitband-Erschließung. Von 469 verschickten Fragebögen durch das Rathaus seien nur 94 beantwortet worden, berichtete der Bürgermeister, und davon meldeten gerade 57 akuten Bedarf an, darunter nur 35 Betriebe.
Angesichts der jüngsten Sparbeschlüsse im Rathaus, auch am Winterdienst zu kürzen, wurde die Gemeindeverwaltung gebeten, für Günzenhausen andere Maßstäbe anzusetzen. „Der Winterdienst ist bisher 1a“, lobte ein Günzenhausener, „angesichts der vielen Hügel bei uns wäre es wünschenswert, diesen Standard zu halten“.

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