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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Erschließungsstraße jetzt, fordert die SPD'

Lieber Herr Hiesinger,
dass Echings Hauptstraße regelmäßig, vor allem freitags "dicht" ist, dürfte wohl jedem klar sein und ist auch nicht mehr zu tolerieren. Da sind wir uns wohl einig.
Die Kernfrage ist doch, ob und wann eine (südlich um Eching herumführende) Umgehungsstraße kommt. Da es sich um eine Staatsstraße handelt, hat die Finanzierung eines solchen Projekts durch das Land zu erfolgen. Und da wird m.E. das Problem liegen: Bayern muss - wie alle anderen Bundesländer und der Bund auch - sparen. Die Frage ist nur, wo man anfängt mit dem Sparen. Und auf wessen Rücken das Sparen ausgetragen wird.
Sparen könnte man - beispielsweise - ganz in unserer Nähe: Die dritte Startbahn am Münchener Flughafen wird, so sie gebaut wird (wovon auszugehen ist), zumindest indirekt vom Steuerzahler bezahlt, weil die FMG zu je einem Drittel vom Bund, vom Freistaat Bayern und von der Stadt München betrieben wird. Da die FMG jedoch über viel zu wenig eigene Mittel verfügt, müssen zum Bau der 3. Startbahn Kredite aufgenommen werden (man munkelt von 1,2 Milliarden Euro Investitionskosten).
Weil keine Bank der Welt Geld umsonst verleiht, fallen natürlich Zinsen an. Nehmen wir einmal an, der Zinssatz beträgt nur 5 % p.a.. Dann fallen im Jahr allein für Zinsen, also ohne Tilgung, ca. 6 Mio. Euro an. Macht für den Anteilseigner Freistaat Bayern also 2 Mio. Euro pro Jahr. Und für die könnte man in und für Eching locker eine Umgehungsstraße bauen, beispielsweise.
Aber wir brauchen ja unbedingt (lt. Aussage der CSU und FDP im Landtag) die 3.Startbahn. Ist ja auch logisch, dass wir sie brauchen: Die Lufthansa macht momentan große Werbung für "Christmas-Shopping mit dem Airbus A 380 nach New York - ab München". Als wenn man seine Weihnachtseinkäufe nicht in Freising oder Müchen erledigen könnte. Über Umweltschutz-Aspekte braucht man mit dem Lufthansa-Vorstand oder Herrn Kerkloh (Chef der FMG) wohl nicht ernsthaft diskutieren.
Und ob wir Echinger uns über den baldigen Bau von Audi´s größtem Gebrauchtwagenzentrum Europas im Gewerbegebiet Eching-Ost wirklich freuen sollten, muss die Zukunft zeigen: Der Verkehr wird noch weiter zunehmen. Bleibt nur zu hoffen, dass Audi wenigstens ordentlich Gewerbesteuern zahlt.
Mit freundlichen Grüßen
Guido Langenstück
 
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