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ORTSGESCHEHEN

Wachstum geplant, Infrastruktur versäumt

Wachstum geplant, Infrastruktur versäumt

Das erste große Neubaugebiet in Dietersheim ist bezogen, in die neuen Wohnanlagen in den aufgelassenen Hofstellen im Ortskern siedeln sich immer mehr Neubürger an – nur die Infrastruktur ist für das geplante Wachstum noch nicht da. Bei der Bürgerversammlung am Mittwoch im Bürgersaal monierten eine Reihe von jungen Müttern die unzureichenden Angebote der Kinderbetreuung. Die Gemeinde habe es versäumt, rechtzeitig zu handeln, so ihre Kritik.
Langfristig geplant und bewusst eingeleitet hat die Gemeinde das historisch einzigartige Wachstum des Gemeindeteils. Doch während für Dutzende von jungen Familien bereits Baugrund geschaffen wurde, steht die Erweiterung der Infrastruktur erst auf der Agenda der zweiten Etappe. Im Umgriff der nächsten Baulandwidmung im Südwesten des Ortes stehe ein Kindergartenneubau an, versicherte Bürgermeister Josef Riemensberger. Um sofort nach Planreife des derzeit entwickelten Areals handlungsfähig zu sein, habe man für die Jahre 2012/12 in der Summe zwei Millionen Euro in den Etat aufgenommen.
Ein Ausbau des bestehenden Kindergartens, der im alten Dietersheimer Schulhaus 50 Plätze in zwei Gruppen anbietet, sei im laufenden Betrieb nicht zu machen, erläuterte er. Folglich sei der Fahrplan, erst neu zu bauen und dann den bestehenden Kindergarten zu sanieren und um eine dritte Gruppe zu erweitern. Auch hierfür stehe bereits Geld in der mittelfristigen Finanzplanung.
Nur helfe das dem akuten Bedarf wenig, klagten die Mütter. Auch eine Containerlösung für den Übergang lehnte der Bürgermeister jedoch ab. Die Gemeinde habe „nichts versäumt“, betonte er, auf das gesamte Echinger Gemeindegebiet gesehen, könne jedem Kind ein Kindergartenplatz angeboten werden. Zahlreiche Dietersheimer Familien bringen ihre Kinder nach Eching.
Massiv beklagt wurde auch, dass der Dietersheimer Kindergarten nur bis 14 Uhr öffne. Das sei „vorsintflutlich“, hieß es in der Debatte. Riemensberger erläuterte, dass die Betriebsgenehmigung keine längere Öffnungszeit hergebe. Hier verhandle man aber mit dem Landratsamt, um eine Ausnahmeregelung zu erreichen. Die Gemeinde sei „wirklich am Ball“.
Auch beim Dauerthema der Verkehrsentlastung versicherte der Bürgermeister den rund 100 Dietersheimern nicht nachlassendes Engagement des Rathauses. Ganz oben auf der Agenda stehe jetzt, die Umwidmung der Neufahrner Straße in die Obhut des Landkreises durchzusetzen und sie dabei so umzugestalten, dass sie den Ansatz einer Ortsumfahrung bilde.

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