. .

ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Altenarbeit unter neuen Vorgaben'

Den schon vorhandenen sehr professionellen Kommentaren des Ehepaars Schefold ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen!
Dennoch: Der Verlauf der Debatte im Haupt- und Finanzausschuß des GR zum Thema "ASZ" am 15. November hat meine Vermutung (der ich dieses Thema als Mitglied im Gesamtvorstand des ASZ sehr interessiert verfolge) bestärkt, dass es vielen Mitgliedern dieses HA gar nicht ernsthaft darum geht, dass dieses soeben von unserer Familienministerin und Internationalen Gremien erneut als wegweisendes Konzept in der 'Altenarbeit' gewürdigte Haus (ASZ/MGH) in dieser Form weitergeführt werden kann!
Die zur Debatte stehende Reduzierung des Budgets der Gde Eching für unseren Verein "Älter werden in Eching e.V." zum weiteren Betrieb des ASZ von 450.000 € auf 400.000 € wurde mit "moderaten ~10%" als vertretbar bezeichnet, "die eine weitere Wahrnehmung der Aufgaben des ASZ nicht gefährdet." (Aussage Bgm Riemensberger: "Sonst hätte ich dieser Kürzung nicht zugestimmt")
Aber die Rechnung sieht in der Realität ja völlig anders aus: Überhaupt nicht ernsthaft diskutiert wurde die Tatsache, dass ja die Hälfte dieses Betrages als Einnahmen aus 'Vermietung und Verpachtung' wieder in den Gemeindesäckel zurückfließen, für 2012 etwa 260.000 €! Als Frau Dr. Schmidtchen diese Fakten in die 'Debatte' einbrachte, wurde das von einer Mehrheit gar nicht erst aufgegriffen! (Wer im HA dagegen ist, war im Ursprungsartikel von Herrn Bachhuber ja schon im Detail nachzulesen!).
Dem Verein blieben in der Praxis damit eben nur noch etwa 190.000 € von der Gemeinde, zukünftig werden es dann noch 50.000 € weniger sein! Mit den verbleibenden etwa 140.000 € von der Gemeinde kann der Verein seine bisherigen Aufgaben keineswegs mehr wahrnehmen, denn: Aus denen müssen ja auch noch die ungedeckten mehr als 112.000 € an Raum-/Gebäudegemeinkosten getragen werden, die jährlich als Verlust entstehen, weil große Flächen/Räume ja nicht vermietet werden können, für die wir aber Pacht zahlen!
Es dürfte z.B. wohl nicht ganz unbekannt sein, wie viele Institutionen unserer Gemeinde die Räumlichkeiten im ASZ kostenlos nutzen dürfen, 570mal in 2010. Blieben bislang ~80.000 € an disponiblen Mitteln aus der 'Zuwendung' der Gemeinde, würden es künftig nicht einmal mehr als 28.000 € sein, die der Verein als gemeindliches Geld für die Altenarbeit verwenden kann! Da mache sich jeder Bürger so seine eigenen Gedanken.
Noch ernster stellt sich die Situation dar, wenn man den Entwurf des Rechtsanwalts der Gde für einen neuen "Betrauungsakt" liest: Da möchte die Gemeinde zukünftig z.B. selbst festlegen, welche Veranstaltungen und wo noch durchgeführt werden dürfen, und wer überhaupt noch daran teilnehmen darf (nur noch Bedürftige aus Eching)! Das ist für unseren Verein nun überhaupt nicht akzeptabel.
Woher nimmt denn die Gemeindeverwaltung die soziale Expertise, wie sie die Dipl. Soziologen/Pädagogen des ASZ haben? "Altenarbeit nach neuen Vorgaben"...., -wie es in der Zeitung hieß?
Wie viele andere 'Besucher' bin auch ich aus der Sitzung heimgegangen, bestärkt in meiner Vermutung, daß viele Gemeinderäte die prekäre finanzielle Situation der Gde nur als Vorwand für eine Beschneidung der Aktivitäten des ASZ nehmen. Der Verein "Älter werden in Eching e.V." hat beginnend vor über 20 Jahren eine fast einmalige Konzeption für die Betreuung älterer Menschen realisiert und damit Eching über die Grenzen unserer Republik hinaus als vorbildlich in der "Altenarbeit" bekannt gemacht. Aus dem Verlauf der gesamten Sitzung zu dem Thema mußte ich aber, wie viele andere auch, die Überzeugung mitnehmen, dass nur wenige Mitglieder des Hauptausschusses ein echtes Interesse am Erhalt dieser einmaligen Institution mit dem bisherigen Leistungsumfang eines ASZ/MGH haben.
Gut, es muß wohl gespart werden. Es fragt sich nur, wie es dazu kommen konnte, dass auf einmal fast zur gleichen Zeit die Hauptschule und die Turnhalle, das Bürgerhaus, die Musikschule bzw. die alte Schule, das Feuerwehrgebäude und das ASZ (Brandschutz) renoviert oder umgebaut werden mußten!
Ohne Zweifel: Auch das Bürgerhaus und die Musikschule sind sehr wertvolle Einrichtungen für unsere Bürger. Aber das alles in den gleichen Topf zu werfen, wie den Betrieb des ASZ/MGH durch den Verein "Älter werden in Eching e.V.", da stimmen doch die Prioritäten überhaupt nicht mehr!
Harald Heitmann
 
(weitere Lesermails)

WetterOnline
Das Wetter für
Eching