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ORTSGESCHEHEN

'Unerfreuliche Rahmenbedingungen für Altenarbeit'

Der Verein „Älter werden in Eching“ geht mit einem umstrukturierten Vorstand in die anstehenden Auseinandersetzungen mit der Gemeinde um die Zukunft der Seniorenwohlfahrt am Ort. Für Barbara Schefold und Marta Otto wurden Sabine Palitzsch und Charlotte Pschierer neu als Stellvertretende Vorsitzende gewählt. Der wiedergewählte Vorsitzende Rolf Lösch betonte in der Hauptversammlung am Freitag im ASZ erneut, der von der Gemeinde als künftige Arbeitsgrundlage aufgesetzte Betrauungsakt sei „völlig inakzeptabel“, man werde sich keinesfalls davon knebeln lassen. Palitzsch kündigte an, es gehe nun darum, das Klima für die Altenarbeit in Eching wieder zu verbessern und Gräben zuzuschütten.
Die vom Gemeinderat beschlossene Kürzung der Zuwendung an den Verein als Träger der Seniorenwohlfahrt von 450.000 auf 400.000 Euro hat Lösch unter dem Vorbehalt einer eventuellen Nachforderung am Jahresende inzwischen unterschrieben. Bei dem von der Kommune aufgesetzten Betrauungsakt, der den Geschäftsführungsvertrag ersetzen soll, will der Verein aber keinesfalls mitziehen. Der Rechtsbeistand des Vereins, Anwalt Harald Bardenhagen, geht davon aus, die von der Gemeinde vor einem Jahr ausgesprochene Annullierung des Geschäftsführungsvertrags sei nichtig.
Bürgermeister Josef Riemensberger sieht im kommenden Jahr „viel Verhandlungsraum“. Was bei „Älter werden in Eching“ die meiste Entrüstung auslöst, sind die im Betrauungsakt niedergelegten Bedingungen der Gemeinde, künftig nur noch Angebote für Bedürftige und ausschließlich auf Gemeindegebiet anzubieten. Das sei nicht mit dem quartiersbezogenen Echinger Modells der Seniorenarbeit zu vereinbaren, betonte ASZ-Geschäftsführerin Siglinde Lebich, das deutschlandweite Reputation genieße und das der Verein verteidigen und die Qualität erhalten möchte. Lösch bilanzierte daher derzeit „unerfreuliche“ Rahmenbedingungen für die Echinger Altenarbeit.
Bei einer Gegenstimme beschloss die Versammlung zunächst theoretisch, dass den Mitgliedern des engeren Vorstands künftig eine Aufwandspauschale bezahlt werden darf. Einen steigenden Bedarf an den Angeboten der Seniorenwohlfahrt bilanzierte Lösch in seinem Jahresbericht. Über 100 freiwillige Helfer seien unter Koordination der hauptamtlichen Kräfte im Einsatz. Zu den 34 eigenen Betreuten Wohnungen betreut das ASZ noch 66 Klienten der Sozialstation in häuslicher Pflege. 82 Bürgern wurden Helfer vermittelt. Insgesamt 13.656 Personen nahmen an den Angeboten des Mehrgenerationenhauses ASZ teil. Zudem fanden im Haus 570 Veranstaltungen anderer Ausrichter statt. Wie Lebich feststellte, sei fast jeder Bürger in Eching in irgendeiner Form mit dem ASZ in Kontakt.
Barbara Schefold, seit 22 Jahren im Vereinsvorstand, stellte sich nicht mehr zur Wahl, weil sie als Gemeinderätin für eine Verbesserung der Situation eintreten möchte und im Gemeinderat neuerdings Vereinsrepräsentanten bei eigenen Belangen nicht mehr mitstimmen sollen. Den Vorstand bilden nun (v. li.) Dieter Wagner, Sabine Palitzsch, Charlotte Pschierer und Rolf Lösch.

Von Geschäftsführerin Siglinde Lebich (Mi.) wurden Marta Otto (li.) und Barbara Schefold verabschiedet.

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