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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Denkpause zur Kostenbremse blieb ergebnislos'

Diese Sitzung des Gemeinderats (Sondersitzung) war einmal mehr ein Beweis dafür, mit welcher Kaltschnäuzigkeit der Bürgermeister und seine Getreuen von der CSU eine konstruktive Idee der Opposition (konkret: Frau Schefolds (SPD) Vorschlag, zur Prüfung der Notwendigkeit einzelner Positionen des Bauvorhabens einen weiteren Sachverständigen zu beauftragen) niedergebügelt haben.
Begründung des Bürgermeisters: "Wir haben in der Vergangenheit schon mehrere Gutachten bezahlt, die nichts gebracht haben". Das mag ja sein. Aber hier gehts um mehrere Millionen Euro. Wenn ein externer Fachmann vielleicht 20.000 Euro noch einmal kostet, dafür aber feststellt, dass vielleicht 500.000 Euro eingespart werden können, was kommt da unterm Strich raus? Richtig, eine satte Einsparung.
Interessant war auch die Reaktion von Bgm. Riemensberger und der zahlreichen Feuerwehrler, die als Zuschauer bei der Sondersitzung dabei waren, auf Frau Schefolds Frage, ob denn eventuell auf den Schlauchturm verzichtet werden könnte: Riemensberger grinste, aus den Reihen der Feuerwehr (es waren wohl ca. 30 Kameraden) kam deutlich vernehmbares, höhnisches Gelächter.
Man hätte der guten Frau, die ja wohl nicht vom Fach ist, die Notwendigkeit eines Schlauchturmes einmal kurz und sachlich erklären können. So sollte sie (und andere Gemeinderatsmitglieder) über ein Investitionsvolumen entscheiden, über dessen Vertretbarkeit nicht alle Zweifel ausgeräumt wurden. Insofern war die Verweigerung der Zustimmung der SPD logisch und konsequent.
Frau Schefold berichtete, dass bei der Sondersitzung des BPU-Ausschusses bei und mit der Feuerwehr (war meines Wissens noch vor der Jahreswende) die Feuerwehrler gebeten wurden, zu sagen, woran eventuell gespart werden könnte. Nach Frau Schefolds Aussage kam von den Floriansjüngern kein einziger Vorschlag (was ich ihr glaube).
Da helfe ich gerne nach:
1.) In der letzten BPU-Sitzung im Dezember 2011, bei der H. Kummert vom beauftragten Planungsbüro Eisenreich, Kummert und Partner vorschlug, dass das Feuerwehrhaus mit einer großen Dachgaube (wohl zur besseren natürlichen Beleuchtung) ausgestattet werden sollte, ließen sich schon einmal mehrere 10-, wenn nicht 100 Tausend Euro einsparen.
2.) Ich hörte, dass die Feuerwehrler einen Fitnessraum bekommen sollen (vom geplanten kleinen Museum will ich hier erst gar nicht reden). Die Feuerwehrler können, sollten bei einzelnen Mitgliedern Defizite hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit bestehen, gerne in ein Fitnessstudio (eines befindet sich einen knappen Kilometer von der Feuerwehr entfernt) gehen. Von mir aus gerne mit Bezuschussung durch die Gemeinde.
Es ist schon bemerkenswert: Allen anderen Echinger Institutionen, die am Tropf der Gemeinde hängen, werden momentan rigorose Sparmaßnahmen auferlegt. Nur bei der Feuerwehr scheinen diese einschneidenden Maßnahmen offensichtlich nicht notwendig zu sein. Da scheinen ein paar hunderttausend Euro mehr oder weniger keine Rolle zu spielen.
Und wenn ich die Begründung des Bürgermeisters in der letzten Sitzung am vergangenen Dienstag höre, dass der Neubau der Feuerwehr in Neufahrn vor 10 Jahren 4,7 Mio. Euro gekostet hätte (der umbaute Raum soll nahezu identisch sein: 16.500 m³), kann ich nur feststellen: Magere Begründung. Vielleicht hatte Neufahrn vor 10 Jahren so wenige Schulden, dass sie sich eine Luxusfeuerwehr leisten konnten. Eching kann es jedenfalls momentan nicht.
Für mich als Beobachter im Gemeinderat bleibt nur ein fader Beigeschmack. Und ein böser Verdacht: Sowohl der Bürgermeister als auch seine Söhne sind Mitglieder der Echinger Feuerwehr (der Senior passiv, die Söhne aktiv), was grundsätzlich zu begrüßen ist. Aber kann es nicht möglicherweise sein, dass für Bgm. Riemensberger hier eine Interessenkollision existiert?
Kann es vielleicht sein, dass er lieber bei der Feuerwehr als beim Echinger Steuerzahler "der King" ist? Der Verdacht ist, zumindest für mich, nicht ausgeräumt.
Übrigens: Herrn Dallingers "Brandrede" war gut und strukturiert. Da verstehe ich nicht, dass er und seine Mitstreiter von der FWG die 5,5 Mio. Euro jetzt doch - ohne Hinzuziehung eines externen Fachmanns (neben dem Planungsbüro aus Regensburg) - freigegeben haben (wobei noch gar nicht sicher ist, ob 5,5 Mio. Euro überhaupt reichen).
Guido Langenstück
 
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