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ORTSGESCHEHEN

Hilfe, wir vertragen uns!

Der Gemeinderat hat ein Luxusproblem. Muss allerorten in den politischen Gremien mühselig versucht werden, über politische Diskrepanzen zurück zur Sacharbeit zu finden, so ist die Ratsarbeit in Eching in Harmoniewatte gepackt. 'Es macht fast keinen Spass mehr, die absolute Mehrheit zu haben', maulte CSU-Sprecher Dieter Migge ironisch, 'bei einer so konstruktiven Arbeit hier.' Will heißen: jetzt, wo wir mal jeden Beschluss mit purer Stärke durchdrücken könnten, braucht´s das gar nicht, weil wir uns eh immer einig sind.
Simon Wankner (FWG) bilanzierte bei der Weihnachtssitzung im Binnenverhältnis 'das angenehmste Jahr, das ich bisher hier herinnen erlebt habe'. Ihm wurde das gleich unheimlich. 'Manchmal ist das fast zu viel Harmoniestreben', sagte er. Er werde 'im kommenden Jahr mal darauf achten', drohte er an, was aber nur so gemeint war, dass 'vielleicht aus Harmoniesucht mal das ein oder andere gar nicht gesagt wird, was gesagt werden müßte'. In jedem Fall könne man 'in diesem Klima konstruktiv arbeiten', sagte er und rief auch die Bürgerschaft jenseits des Sitzungssaales dazu auf. 'Wir sind nicht ´die da im Rathaus`', sagte Wankner, 'wir sind eine Gemeinde, die gemeinsam in der Verantwortung steht.'
Migge bilanzierte eine 'wirklich angenehme Zusammenarbeit', SPD-Sprecherin Anette Martin resümierte eine 'konstruktive Zusammenarbeit', bei der 'die Türen immer offen stehen', und Wankner gab zu Protokoll: 'Ich freu mich auf nächstes Jahr.' War richtig harmonisch.

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