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ORTSGESCHEHEN

Neujahrsgruß des Landrats

Neujahrsgruß des Landrats

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der bevorstehende Jahreswechsel, dieser Augenblick zwischen Vergangenheit und Zukunft, ist bei uns traditionsgemäß ein Moment des Innehaltens. Wir blicken zurück auf das vergangene Jahr, und fragen uns, was das neue wohl bringen wird. In der jetzigen Zeit sehen allerdings viele Menschen höchstens verhalten optimistisch, wenn nicht eher skeptisch in die Zukunft. Sie fragen sich, ob die eingeleiteten Reformen für den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme wirklich das bringen, was wir uns erhoffen, und ob sie reichen. Sie fragen sich, ob noch weitere Belastungen auf sie zu kommen, und inwieweit damit ein Absinken ihrer Lebensqualität verbunden ist. Sie kalkulieren, wie hoch ihre Rente wohl ausfallen wird oder, wie sie eine qualifizierte Ausbildung für ihre Kinder finanzieren können. Und auch für Menschen in unserem Landkreis mit seiner traditionell äußerst niedrigen Arbeitslosenquote stellt sich die Frage nach der
Sicherheit ihrer Arbeitsplätze.
Solche Fragen und Sorgen sind berechtigt. Aber: es hilft nicht weiter, alles nur schwarz zu sehen. So wenig es nützt, Probleme zu leugnen oder zu verschleiern, so wenig führt es weiter, nur noch sie im Blickwinkel zu haben. Und deshalb sollten wir nicht vergessen, dass unser Lebensstandard immer noch einer der höchsten der Welt ist. Unser Landkreis liegt - so konnten wir es zu Beginn des abgelaufenen Jahres schwarz auf weiß in einem Wirtschaftsmagazin nachlesen - bei einem Vergleich von Wirtschaftskraft und Attraktivität auf Platz 1 unter allen deutschen Landkreisen. Keine andere Region in Deutschland stehe wirtschaftlich so gut da wie unsere. Diese erreichte Lebensqualität zu bewahren, ja möglichst zu steigern - das war und ist das Ziel von uns allen. Dafür setzen sich die Politikerinnen und Politiker in unserem Landkreis ein, dafür engagieren sich unsere Verwaltungen und nicht zuletzt treten dafür die Bürgerinnen und Bürger ein, die hier investieren und Arbeitsplätze schaffen, die in sozialen Projekten mitarbeiten, die in Vereinen aktiv sind oder kreative
Ideen beisteuern.
Der Landkreis Freising will zukunftsfähig sein und bleiben. Deshalb investieren wir kräftig in unsere Schulen. Vom Neubau des Gymnasiums in Neufahrn und des Förderschulzentrums in Pulling über den Aus- und Umbau des Camerloher Gymnasiums und die neue Dreifachsporthalle an der Realschule in Moosburg bis hin zum Neubau der Realschule in Eching - um nur die größten Baumaßnahmen zu nennen. Diese Investitionen schlagen mit Gesamtkosten von über 40 Millionen Euro zu Buche. Und sie sind es allemal wert. Mit Geldern, die wir in die Bildung stecken, investieren wir in unser aller Zukunft.
Durch die zu schnelle Einführung des achtstufigen Gymnasiums in Bayern kommt es zur Zeit vor allem bei der Mittagsbetreuung zu Problemen. Alle betroffenen Eltern und Schülerinnen und Schüler bitte ich um Verständnis, dass nicht immer optimale Lösungen gefunden werden können. Hier sind wir als Sachaufwandsträger stark auf die Unterstützung aller anderen Beteiligten der Schulfamilie angewiesen. Die Verwaltung wird gemeinsam mit ihnen im nächsten Jahr sicher gute tragbare Lösungen finden.
Ein anderes Thema, das uns im vergangenen Jahr stark beschäftigt hat, ist die Umsetzung der neuen Gesetze zur Zusammenlegung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit in Freising hat der Landkreis eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, damit die Betroffenen die ihnen zustehenden Leistungen aus einer Hand erhalten können. Im Zentrum der Debatte um das neue Arbeitslosengeld 2 standen in letzter Zeit meistens die finanziellen Auswirkungen und die veränderten Bedingungen für Arbeitslose, unter denen sie ab 1. Januar Geldleistungen erhalten können. Die eigentlichen Ziele des neuen Gesetzes gingen in der Diskussion nahezu unter: die bessere Betreuung, Vermittlung und Förderung von Langzeitarbeitslosen und Sozialhilfeempfängern. Wir hoffen alle, dass 'Hartz 4' wirklich greifen wird und dadurch mehr Menschen
wieder Fuß auf dem 1. Arbeitsmarkt fassen.
Wenn wir einen Blick auf die Haushalte unserer Gemeinden und des Landkreises werfen, so wird deutlich, dass die öffentliche Hand im kommenden Jahr noch mehr sparen muss als in der Vergangenheit. Ich schaue dennoch mit Zuversicht ins Neue Jahr und bin davon überzeugt, dass es uns gelingen wird, unsere Aufgaben zu bewältigen. Wenn Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, uns dabei wie in der Vergangenheit durch Ihr bürgerschaftliches Engagement unterstützen, werden wir uns gemeinsam erfolgreich den notwendigen Veränderungen stellen können.
Zum Ende des Jahres 2004 möchte ich mich bei allen Bürgerinnen, Bürgern und Organisationen des Landkreises für die tatkräftige Mithilfe und Unterstützung bedanken, die der Landkreis Freising bei der Bewältigung seiner vielfältigen Aufgaben erfahren durfte. Ich hoffe, dass sich die vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzt im Interesse einer weiterhin günstigen Entwicklung des Landkreises und seiner Gemeinden und zum Wohle aller Landkreisbürgerinnen und -bürger.
Ich danke auch allen, die im Kreis, den Städten, Märkten und Gemeinden des Landkreises politische Verantwortung tragen, für ihre Leistungen und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Damit verbunden ist meine Bitte, dass dies auch im neuen Jahr so fruchtbar und gedeihlich wie bisher sein möge.
Ich danke allen Beschäftigten des Landratsamtes und in den Einrichtungen des Landkreises für ihre nicht immer einfache Arbeit und für die kollegiale Unterstützung im abgelaufenen Jahr.
Der Bevölkerung des Landkreises Freising wünsche ich ein glückliches und friedvolles Neues Jahr.
Ihr Landrat
Manfred Pointner

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