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ORTSGESCHEHEN

'Solidarität nicht nur am 1. Mai'

In einem Appell des Deutschen Gewerkschatsbundes (DGB) zum 1. Mai wirde dazu aufgerufen, "Solidarität zu zeigen – nicht nur am 1. Mai". Der Text im Wortlaut:
"Abgabenlast auf Rekordniveau – aber nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Einkünfte aus Kapitalvermögen boomen auf Kosten der Beschäftigten.
Hier eine kleine Auswahl:
Cardo Door (Normstahl), Moosburg – 11 % Rendite sind nicht genug
Der schwedische Konzern Assa Abloy schreibt schwarze Zahlen. Trotzdem wird das Werk Moosburg/Wang geschlossen. 164 Beschäftigte landen auf der Straße! Ein standorterhaltendes Konzept von IG Metall und Betriebsrat, das 40 Arbeitsplätze geopfert und den Aktionären 11 % Rendite gesichert hätte, wurde vom Konzern abgelehnt. „An der Stockholmer Börse wird der harte Kurs wohlwollend aufgenommen. Seit Assa Abloy die Einschnitte verkündet hat, hat die Aktie ihren Wert fast verdoppelt, Analysten raten zum Kauf.“ (Moosburger Zeitung, 13.3.2012)
Schlecker – Millionärsfamilie bleibt ungeschoren
Für das Missmanagement der Schlecker-Familie büßen im Landkreis Freising die Mitarbeiterinnen von mehreren Filialen. In Eching, Moosburg, Neufahrn und Zolling werden die Schlecker-Läden geschlossen. Die Millionen der Familie Schlecker bleiben unangetastet. Im Bund und in Bayern lehnen die Regierenden eine Transfergesellschaft ab und schicken bundesweit 11.000 Menschen in die Arbeitslosigkeit. „Der Staat soll sich nicht einmischen“ sagt dieselbe Regierung, die mit hunderten Milliarden Euro Banken rettete (SZ 29.03.2012). Für die 13.500 noch bei Schlecker Beschäftigten fordert der Insolvenzverwalter 15 % Lohnverzicht (Mittelbayerische Zeitung, 11.04.2012).
Air France-KLM – Billigjobs statt Tarifvertrag
160 nach Tarifvertrag bezahlte Mitarbeiter des Luftfahrt-Konzerns Air France-KLM an deutschen Flughäfen, darunter 50 am Flughafen „Franz Josef Strauß“, sollen in die „Servicegesellschaft“ Havas Europe ausgegliedert werden, im Klartext also als Billigjobber weiterarbeiten (Erdinger Anzeiger, 23.01.2012).
Molkerei Weihenstephan (Müller-Milch)
Die Theo Müller GmbH & Co. KG (Müller-Group) ist auf Erfolgskurs, dennoch sollen bis zu 100 Arbeitsplätze in der Molkerei Freising-Weihenstephan vernichtet und die Joghurt-Produktion nach Aretsried verlagern werden. Zweck der Verlagerung: Steigende Profite für Müller-Milch auf Kosten der Beschäftigten. Schon vor einigen Jahren wurde Müller-Milch vom „Bund Naturschutz“ kritisiert, Arbeitsplätze in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vernichtet zu haben, nachdem mit 70 Millionen € Subventionen aus Steuergeldern ein neues Werk in Sachsen aufgebaut worden war. Die Molkerei Weihenstephan war bis zur Übernahme durch Müller ein Staatsbetrieb. Einmal mehr wird deutlich: Die Privatisierung öffentlicher Betriebe dient nicht den Interessen der Beschäftigten sowie der Bevölkerung, sondern einzig und allein Profitinteressen.
Clariant (Südchemie), Moosburg – „Personalkosten … global betrachtet, zu hoch“
Bei der Südchemie, 2011 vom Schweizer Konzern Clariant aufgekauft, sollen 10 Prozent der 490 Beschäftigten ausgestellt werden. „Personalanpassungsmaßnahmen“ nennt dies der Clariant-Standortleiter, der erklärt: „Die Personalkosten sind, global betrachtet, zu hoch. Die Arbeitskraft ist in Asien einfach viel günstiger.“ (FT, 03.04.2012)
Müller-Brot, Neufahrn
Einkommensverluste von 12 Millionen € haben die Beschäftigten von Müller-Brot in den letzten Jahren hingenommen, um ihre Arbeitsplätze zu sichern - vergebens. Jetzt steht fest, dass die neuen Eigentümer knapp 500 Mitarbeiter übernehmen, 700 sind seit 1. April arbeitslos (Mittelbayerische Zeitung, 10.04.2012).
Wir brauchen: Gute Arbeit – Gerechte Löhne – Soziale Sicherheit"

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