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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: ''Reine Abzocke''

Sehr geehrter Herr Vogtleitner,
wenn Sie meinen Artikel bis zum Ende gelesen haben, konnten Sie lesen, dass ich ebenfalls für Geschwindigkeitskontrollen bin. In Maßen und zu Zeiten, zu denen sie sinnvoll sind sowie an Orten, wo es angebracht ist.
Ich prangere in erster Linie die Häufigkeit und den Zeitpunkt der Kontrollen rund um die Blaue Brücke an (Ihre vielbeschäftigten Beamten standen gestern, 02.05., und heute, 03.05., schon wieder da).
Außerdem gibt es rund um die Blaue Brücke m. E. eine gewisse Schizophrenie in Sachen Geschwindigkeitsbegrenzung. Fahre ich ortsauswärts, muss ich (auf der dem See und dem Fußgängerweg abgelegenen Seite) bis zum See-Ende 30 km/h einhalten, während ich in der Gegenrichtung (auf der dem See zugewandten Seite) bis kurz vor der Brücke 50 km/h fahren darf. Wo bitte ist da der Sinn?
Übrigens ist dieses 50er-Schild mittlerweile von Büschen und Bäumen verdeckt und damit nicht mehr von Weitem sichtbar, wie von Ihnen behauptet.
Ich fahre mittlerweile seit mehr als fünf Jahren täglich jeden Morgen zur U-Bahn nach Garching-Hochbrück und abends zurück. Ich kann mich an kein einziges landwirtschaftliches Gefährt erinnern; solche Fahrzeuge nutzen den Weg scheinbar eher selten oder zu anderen Tageszeiten. Das größte Fahrzeug, das ich hin und wieder sehe, ist der Linienbus von und nach Garching.
Ich nutze den Weg übrigens nicht als Autobahn-Ersatz! Er ist, wie für viele andere auch, einfach die kürzeste Strecke zwischen Wohn- und Zielort - und schneller als der Weg über die Autobahn, sogar bei Einhaltung der Geschwindkeitsbeschränkung. Daher verbitte ich mir, mich automatisch zur Gruppe der Raser und deren Unterstützer zu zählen. Wenn es so wäre, hätten Sie mich ja auch schon mal aufhalten müssen.
Ich unterstütze Raserei (wie ist diese überhaupt definiert?) absolut nicht. Ich halte die Begrenzung auf 30 km/h von kurz vor bis kurz nach der Brücke wegen der angrenzenden Fußwege auch für sinnvoll und notwendig. Und Kontrollen in diesem Bereich auch - in den Sommermonaten, tagsüber und abends! Dann, wenn der See und damit die Garchinger Straße stark von Fußgängern, Radlern und anderen Verkehrsteilnehmern genutzt wird. Oder sind Autofahrer in dieser Zeit anständiger und machen damit Geschwindigkeitskontrollen überflüssig?
Sobald ich das Gefühl habe, dass Ihre Beamten sich tatsächlich auch den anderen Verkehrssündern im Ort widmen (weil sie nicht mehr fast täglich an der Blauen Brücke stehen), nehme ich Ihnen auch ab, dass die Unfallgefahr morgens kurz vor 8 Uhr an Schulen und Kindergärten geringer ist als rund um die Blaue Brücke zur gleichen Zeit.
In der Hoffnung, dass Ihre Kontrollen tatsächlich und ausschließlich der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dienen sollen, wünsche ich mir eine gerechtere Verteilung der Verkehrsüberwachung in und um Eching.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Frieß
 
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