. .

ORTSGESCHEHEN

Lesermail zu den Anmerkungen zur Rücktrittswelle bei der Freisinger SPD

In Freising findet bekanntlich eine Rücktrittswelle nicht nur nach der für die SPD verlorenen Oberbürgermeister-Wahl dort statt, sondern hat genauso in der Freisinger CSU schon vor knapp einem Jahr stattgefunden. Dort ist der Ex-CSU-ler Tobias Eschenbacher, zusammen mit einigen Fraktionskollegen (es waren nach meiner Erinnerung sechs), ebenfalls aus seiner Partei ausgetreten und hat die "Freisinger Mitte" gegründet.
Offensichtlich scheinen die Freisinger mit den etablierten "Volksparteien" CSU und SPD derart unzufrieden gewesen zu sein, dass Eschenbacher jetzt Oberbürgermeister in Freising ist. In die Stichwahl kam noch sein Mitbewerber Sebastian Habermeyer von den GRÜNEN. Was zeigt uns das?
1.) Die bisherigen "Volksparteien" müssen aufpassen, dass sie den Kontakt zur Bevölkerung nicht verlieren und sollten verstärkt "Volkes Meinung" hören (nicht erst im Wahlkampf),
2.) eine lebendige Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass auch neue Parteien und politische Gruppierungen Anhänger finden und deshalb in die Parlamente einziehen (siehe momentan die PIRATEN- Partei, mit denen ich persönlich jedoch so meine Probleme habe).
Übrigens: Die ehemalige SPD- Kandidatin in Freising, Eva Bönig, ist vor ein paar Tagen zu den GRÜNEN übergetreten und wurde dort mit offenen Armen empfangen. Die Glaubwürdigkeit einer Partei beschränkt sich m.E. nicht nur auf die Ortspolitik. Wenn man sieht, wie die CSU und die SPD in Freising gegen den Bau einer 3. Startbahn am Münchener Flughafen sind und von ihren jeweiligen Parteiführungen auf Landesebene torpediert werden, brauchen sich diese Parteien nicht wundern, wenn der mündige Bürger (und Wähler) sich von solchen Parteien abwendet.
Auf die FDP will ich aus verschiedenen Gründen, deren Darlegung mindestens drei Seiten füllen würde, erst gar nicht eingehen.
Ich persönlich finde es gut, dass Frau Bönig jetzt bei den GRÜNEN "gelandet" ist. Bei denen gibt es, zumindest im Moment, nicht so einen "Eiertanz" wie bei der CSU und der SPD, was die Positionierung zur 3. Startbahn betrifft. Vor allem haben die sowohl auf Kommunalebene in Freising als auch auf Landesebene kompetente Leute. Ich erinnere hier exemplarisch an die Namen Maguhn und Dr. Magerl.
Ein weiteres Übrigens: Ich fände es gut, wenn sich unsere Echinger Lokalpolitiker endlich vernehmbar (!) zu ihrer Haltung pro oder kontra "3. Startbahn" positionieren würden. Schließlich liegt der Ortsteil Günzenhausen direkt in der Einflugschneise der südlichen Start- und Landebahn.
Seriöse Ortspolitik ist mehr als nur der öffentliche Auftritt zusammen mit der aktuellen Kartoffelkönigin (wobei ich die momentane sehr sympathisch finde).
Guido Langenstück
 
(weitere Lesermails)

WetterOnline
Das Wetter für
Eching