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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: '„Sehr vernünftige Sacharbeit“

Es gibt eine alte Binsenweisheit, die lautet: "Eigenlob stinkt". Möglicherweise sogar stärker als der Misthaufen auf dem Riemensberger´schen Hof.
Wenn die Bachhuber´schen Ausführungen über die Hauptversammlung der Orts-CSU der Wahrheit entsprechen (wovon ich ausgehe), muss ich unserem Bürgermeister attestieren, dass er a) weder kritikfähig ist und b) möglicherweise Wahrnehmungsprobleme hat.
Konkret: Die vor kurzem öffentlich artikulierte Kritik von Gemeinderat Bertram Böhm (SPD) an Bgm. Riemensberger war keinesfalls ein böswillig zusammengeschustertes Konstrukt hinsichtlich Riemensbergers Fehlleistungen der vergangenen Jahre, sondern Böhm nannte bekanntlich in seinem "Brandbrief" vom 21.03.12 sieben konkrete Beispiele - wenn auch nur stichpunkthaft.
Böhm attestierte - m.E. zurecht -, dass der Bürgermeister am Bürgerwillen vorbei plane. Ein Beweis: Planung einer Therme am Hollerner See einschließlich Verhandlungen mit einem Investor in London im Jahr 2004 (da war Riemensberger schon in seinem Amt). Dass allein die anwaltliche Begleitung des Zweckverbands Hollerner See uns Echinger über 40.000 Euro gekostet hat, verschweigt er geflissentlich. Da war noch gar nichts mit seiner jetzt öffentlich von ihm postulierten Bürgerbeteiligung.
Übrigens: Dieses Geld hätte man anderweitig investieren können (der Anwalt braucht eh nicht verhungern, weil er in Personalunion auch noch CSU-Landtagsabgeordneter ist). Fazit: Vergeudete Steuergelder.
Wenn Riemensberger in der CSU-Versammlung tatsächlich gesagt hat: "Mit Spaltung habe ich nichts im Sinn", so glaube ich ihm das sogar. Ich glaube nicht, das er mut- oder böswillig die Bürgerschaft in Eching spalten will. Bei ihm liegts m.E. vielmehr an mangelnden Fähigkeiten, was eine vorausschauende Planung für Eching betrifft. Und an Wahrnehmungsdefiziten.
Konkretes, jüngstes Beispiel: Die Planungen bei der Renovierung des Bürgerhauses. Erst hieß es, dass nur wegen brandschutztechnischer Mängel renoviert werden muss (das führte bei den öffentlichen Veranstaltungen bekanntlich soweit, dass die Freiwillige Feuerwehr regelmässig Brandwachen stellen musste), dann wurde der Sanierungsaufwand immer größer (es kann durchaus vernünftige Gründe für eine Generalsanierung geben), aber die Gastronomie wurde vom Gemeinderat stets ausgeklammert. Jetzt, wo die Sanierung des Bürgerhauses tatsächlich begonnen hat, kommen unsere Gemeindevertreter (größte Fraktion im GR: CSU) auf die glorreiche Idee, die Küche doch erneuern zu wollen (soll ja auch nur 1 Mio. + X €, zusätzlich zu den 3,6 Mio. € für den großen Rest kosten).
"Rein zufällig" wurde die Grundsatzentscheidung zum Erhalt der Gastronomie im nicht-öffentlichen Teil der Hauptausschuss-Sitzung gefällt. So also sieht die Riemensberger´sche Transparenz in der Realität aus. Bis heute. Leider.
Übrigens: Ich bin fest davon überzeugt, dass die jetzt nachgeschobene Entscheidung zur Sanierung der Gastronomie dazu führen wird, dass der Wiedereröffnungstermin (geplant: 2013) des Bürgerhauses sich weit verzögern wird. Schilda lässt grüßen!
Mein persönliches Fazit: Anstatt sich im sicheren Kreis seiner Parteifreunde über Kritiker zu echaufieren, sollte Herr Riemensberger besser einmal in sich gehen und ´mal darüber nachdenken, dass Bertram Böhms´ Kritik nicht aus heiterem Himmel und mit destruktiver Absicht kam, sondern vielmehr ein Hilferuf ist, der jedem Echinger und jeder Echingerin klar machen soll (muss), dass das Fass schon lange übergelaufen war. Da war Böhms "Brandbrief" vom 21.03.12 nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Nächster Kritikpunkt: Herr Riemensberger berichtete wohl auch über das Biomasse-Heizkraftwerk (von Neufahrn und Eching gemeinsam betrieben). Ist ja ganz toll, dass wir so etwas haben. Die Sache hat aber einen gravierenden Haken: Es wird eine Menge CO² emittiert. Da von "regenerativen Energien" zu sprechen, ist Verblendung erster Güte.
Dabei haben wir in Eching eine hervorragende Energiequelle von "Mutter Erde", die tatsächlich ohne irgendeine Umweltbelastung zur Verfügung steht: Erdwärme. Wäre Herr Riemensberger und/oder seine Parteifreunde von der CSU zum öffentlichen Vortrag vor wenigen Wochen ins ASZ zur real möglichen (und sinnvollen) Nutzung der Erdwärme gekommen (Vortragender: Herr Dipl.-Ing. Müller-Saulewicz von der Fa. BGU, Eching, die sich auf Geothermie spezialisiert hat; Veranstalter: Bürger für Eching e.V.), wüssten er und seine Getreuen wahrscheinlich heute mehr über Alternativen zu Biomasse-Anlagen.
Und noch etwas: Dass das von der CSU veranstaltete und an sich lobenswerte "Ostereiersuchen" wegen raffgieriger Echinger "in die Hose gegangen" ist, hat sich im Ort mittlerweile herumgesprochen. Es wäre gut, wenn die Akteure in der CSU für die Zukunft daraus lernen und verbindliche "Spielregeln" einführen. Naja, vorausschauende Planung war wohl noch nie die Stärke der Orts-CSU.
Übrigens, sehr geehrter Herr Lamprechtinger (Kassier der Orts-CSU): Ist wenigstens die Kasse der Orts-CSU nicht schuldenbelastet?
Guido Langenstück
 
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