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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Kuchenherberge ist total klasse!'

Sehr geehrter Herr Meier,
zunächst einmal: Danke für Ihre aufschlussreiche (und richtige) Musterrechnung hinsichtlich des Pro-Kopf-Verbrauchs eines A340.
Ich habe jedoch drei Einwände:
1.) Dei von Ihnen genannten 306 bis 418 Flugpassagiere (je nach Bestuhlung) geben die max. Anzahl der Passagiere an. Bekanntlich (oder leider) sind nicht alle Flüge voll ausgebucht. Ist z.B. die A340-600 (die längste Version der A340) nur zu 50 % ausgebucht (was wohl auch vorkommt), steigt nach Adam Riese der Pro-Kopf-Verbrauch auf 4,6 Liter pro 100 km. Ich hoffe, wir beide gehen da konform.
2.) Die klimaschädliche Wirkung der Abgase ist in großen Höhen (so ab 10.000 m) deutlich schlimmer als unten am Boden. Der Treibhaus-Effekt, der zu einer jetzt schon real vorhandenen Erderwärmung führt, wird durch die in großen Höhen emittierten Abgase der Verkehrsflugzeuge stärker erzeugt als bei bodengebundenen Verkehsmitteln (Bus, Bahn, Individualverkehr).
Auch die Wirkung hinsichtlich des Abbaus des die UV-Strahlung absorbierenden Ozons (chemisch: O³), welches wiederum als Schutz gegen die harte UV-B-Strahlung (von der Sonne) am Boden lebensnotwendig ist und in der Höhe ab ca. 10.000 m vorkommt, ist bei Flugzeugen am Schlimmsten.
3.) Ein Teil der Flüge ist, bei kritischer Betrachtung, weder notwendig noch sinnvoll. Hier nenne ich exemplarisch die Werbung der Lufthansa kurz vor Weihnachten 2011, die in allen Printmedien im Großraum München sowie als riesiges Transparent am Münchner Flughafen (über dem Eingang zum Terminal 2) platziert wurde. Dort hieß es: "Christmas-Shopping mit dem A380 nach New York". Frage: Kann man seine Weihnachtseinkäufe nicht mehr in München oder Freising erledigen? (Naja, es soll sogar Leute geben, die sich den Blumenkohl von Fleurop liefern lassen.)
Klar, die Lufthansa (und andere Fluggesellschaften) leben davon, dass sie die Leute rund um die Welt "karrt". Aber: Das geht, wenn man es zu Ende denkt, alles auf Kosten unserer gemeinsamen (!) Umwelt. Ich finde, es wird allerhöchste Zeit, mit unnötigem Vergeuden von Ressourcen (u.A. Erdöl) aufzuhören und die dringend notwendigen Konsequenzen zu ziehen, damit nachkommende Generationen auch noch die Grundlagen für ein lebens- und liebenswertes Dasein haben. Kerosin in vielleicht 100 Jahren zu "verballern", halte ich für gedanken- und rücksichtslos. Und für extrem dumm.
Und noch etwas, sehr geehrter Herr Meier, wo Sie den Gesetzgeber genannt haben: Es ist doch unter Wettbewerbsaspekten äusserst unfair, dass Bus- und Bahnsprit mit Mineralölsteuer belegt ist (ca. 90 Cent/Liter) zzgl. MWSt., während Flug-Kerosin gerade einmal die obligatorischen 19% Mehrwertsteuer drauf hat, oder? Würde das Kerosin genauso besteuert wie anderer Sprit, wäre es mit dem Flugverkehr schon längst vorbei.
Guido Langenstück
 
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