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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Schiefe Wände, wilde Fenster'

Als ich gestern als Zuschauer in der BPU-Sitzung die Pläne für die neue Kinderkrippe an der Unteren Hauptstraße sah, war ich mir zunächst unsicher: Habe ich tatsächlich einen Knick in der Pupille, verzerrt der Beamer alles oder war der Bauzeichner beim "Malen" nicht mehr ganz nüchtern?
Ausser der Aussenwand zur Straße hin ist keine Wand gerade. Der Architekt Hans Hübner vom Architekturbüro Wehkamp & Köhler, der das Projekt erläuterte, sprach von "einer Palette von verschiedenen Raumstimmungen" und dass sich die Kinder dort besonders aufgehoben fühlen sollen.
Alles schön und gut (für Wehkamp & Köhler). Herr Bachhuber nannte ja schon die Zahlen: Ursprünglich wurden für den Neubau 3,5 Mio. € veranschlagt, jetzt sind wir "mal eben" bei 4,6 Mio.€. Wenn die Kleinen wüssten, dass sie für die "Extrawurst" im erwerbsfähigen Alter mitzahlen dürfen, würde ihnen die Spiellaune in den schiefen Räumen wahrscheinlich schnell vergehen.
Dass Wehkamp & Köhler der "Verkauf" von "Extrawürsten" gelegen sein dürfte, liegt auf der Hand: Schließlich bemisst sich deren Honorar am Auftragswert (zu lesen in der "Honorarordnung für Architekten und Ingenieure", kurz HOAI).
Auch wenn ich bekanntermaßen kein glühender Freund der CSU bin, so hat mich beeindruckt, dass Herr Bartl (CSU-Fraktionsvorsitzender) sich nicht hat "einlullen" lassen. Er plädiert für eine funktionale Lösung, sprich, durchweg gerade Wände. Die Aussage von Herrn Hübner, die schiefen Wände würden nur 20.000 € mehr kosten, wurde ihm - m.E. zurecht - von Herrn Bartl nicht abgenommen. Und Herr Migge blieb ebenfalls skeptisch. Beide stimmten gegen die "Villa Kunterbunt".
Schade, dass die restlichen Gemeinderäte einmal mehr übersehen haben, dass Eching hoch verschuldet ist und kein Geld für "Extrawürste" hat. Inwieweit die angemahnte Kostenreduzierung tatsächlich kommt, bleibt abzuwarten. Hier bin ich skeptisch.
Guido Langenstück (13.06.12)
 
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