ORTSGESCHEHEN

Am Puls der Kinder

Nach 12 Jahren verläßt Jugendsozialarbeiter Detlef Rüsch die Grund- und Mittelschule an der Danziger Straße. Im neuen Schuljahr wird er in Moosburg an der Therese-Gerhardinger-Grundschule mit einer halben Stelle die Jugendsozialarbeit aufbauen und an der Georg-Hummel-Mittelschule mit Kollegin Viola Probst die Jugendsozialarbeit machen. Rüsch kam bei der Premiere der neuen Einrichtung 2000 nach Eching, das zu den drei Pilotprojekten des Landkreises gehört hatte.
In den 12 Jahren hat Detlef Rüsch unter drei verschiedenen Schulleitungen gearbeitet. Die Volksschule heißt mittlerweile Grund- und Mittelschule, "Waren anfangs Handy und Internet noch kaum relevant, gehören sie nun thematisch zum festen Bestandteil in der Beratung", erinnert er sich.
Neben den Einzelberatungen bei persönlichen, familiären und schulischen Fragen vor allem der jungen Menschen gab es eine breite Palette an zusätzlichen Angeboten. Rüsch baute das Streitschlichterprojekt „Pausenhelfer" auf, machte in allen Jahrgangsstufen spezielle Sozialtrainings mit den Klassen und machte das Schülercafé zu einer täglichen Begegnungsstätte. Zu diesen täglichen Begegnungen wurden verschiedene Gruppenangebote und Projekte durchgeführt. Konflikte, Gewalt, Pubertät und Sexualität wurden hierbei immer wieder anders zum Thema. So brachte Rüsch das vom Bayrischen Sozialministerium ausgezeichnete Projekt „mfm" (Mädchen, Frauen, meine Tage bzw. Männer für Männer) an die Schule, war Mitinitiator der Internetplattform www.gesundeschule-fs.de und organisierte Selbstbehauptungskurse, Gewaltpräventionstheater, Anti-AIDS-Tage, Autorenlesungen, Klassensprechertage, ein Anti-Rassismus-Training und Bewerbungstrainings in den Faschingsferien. Außerdem führte er mit der Förderlehrerin Sinneserfahrungstage und eine Jungengruppe durch.
Auch über die Schule hinaus gestaltete er etwa den Buß- und Bettag-Kindertag an der Evangelischen Kirche, war als Entertainer bei den legendären Kinder- und Teeny-Faschingsfeiern mit der Nachbarschaftshilfe gefragt, machte im Jugendrat mit oder gehörte zu den Gründern des Arbeitskreises „Eching zieht an einem Strang".
"Wertschätzung und Respekt vor den ganz persönlichen Lebensgeschichten waren mir immer sehr wichtig", sagt Rüsch. Als gebürtiger Kölner glaubt er, "trotz aller Ernsthaftigkeit auch viel Leichtigkeit ins Leben der Schule gebracht" zu haben. Als Jugendsozialarbeiter müsse man "Seismograph und Billardspieler", sein, sagt er, "am Puls der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien sein und förderliche Entwicklungen anstoßen".
 
Auf der echinger-zeitung.de nimmt Rüsch in einem persönlichen Brief Abschied von Eching.