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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Straßennetz folgt nicht mehr der Logik´

Sehr gut und analytisch korrekt, was Günter Salomon zu diesem Thema geschrieben hat. Ich verstehe auch nicht, wie noch irgendein Entscheidungsträger in Eching (Bürgermeister, Gemeinderäte) sich nicht über die Notwendigkeit der Verbindungsstraße ins Neubaugebiet "Eching-West" klar ist und dies auch für uns Echinger Bürger deutlich vernehmbar so artikuliert.
Oder vertraut Bürgermeister Riemensberger immer noch auf die "Gutachten" des sog. "Verkehrsexperten" Prof. Harald Kurzak, der die Verbindungsstraße für nicht notwendig hält und mit seinen bisherigen Gutachten (in anderen Orten) nicht unumstritten ist (ich hatte am 15.04.11 in einer Lesermail auf umstrittene Kurzak-Gutachten und -Verkehrsprognosen, die man im Internet finden kann, bereits hingewiesen)?
Was ich nicht verstehe: Bekanntlich befindet sich ein Teil des zum Straßenbau benötigten Areals (Acker) im Besitz eines Sohnes von Bürgermeister Riemensberger. Dem könnte (oder müsste?) es doch nur recht sein, wenn er von der Gemeinde eine Menge Geld für den Grund bekommt. Oder steckt da möglicherweise System dahinter (z.B., dass der Verkaufspreis des Ackers noch gesteigert werden soll)?
Ich will nichts (bösartig) unterstellen, aber solche Gedanken kommen mir da schon. Also, liebe Gemeinderäte: Einigt euch bald auf die Trassenführung, beantragt eventuelle Fördergelder und fangt bald mit dem Bau der Verbindungsstraße an.
Und noch etwas zum Thema "Verkehrsbelastung in Eching": Am vergangenen Donnerstag (26.07.12) haben drei Mitglieder der "Bürger für Eching e.V." (ich war einer davon) eine Lkw-Zählung am "Stachus" von 7.00 bis 9.00 Uhr durchgeführt: Es fuhren während dieser zwei Stunden ca. 80 Lkws über 7,5 Tonnen in beiden Richtungen über die Hauptstraße. Davon waren ca. die Hälfte große 40-Tonner, die Teile für BMW fahren.
Als einer dieser Lkws an der roten Ampel anhielt, befragte ich den Fahrer, warum er mit seinem Riesen-Lkw nicht über die Autobahn (A9) zum Hauptwerk von BMW fahren würde. Seine Antwort: "Zu teuer". Genau mit dieser Antwort hatte ich auch gerechnet.
Ums ganz klar zu sagen: BMW drückt seine Spediteure (namentlich: Gillhuber, DB Schenker, Pema) bei der Vergütung für die "Just-in-Time"-Lieferungen von Teilen vom Lager Neufahrn zum Hauptwerk am Petuelring in München so sehr, dass die Speditionen - mehr oder weniger notgedrungen - alles tun, um noch profitabel zu fahren. Und da bekannermaßen die Nutzung der Autobahn für Lkws seit einigen Jahren Geld kostet ("Toll Collect"), fahren die Lkws lieber weiterhin durch Eching, um dann beim Kreuzhof nach links auf die B13 abzubiegen.
Dafür habe ich nicht das geringste Verständnis: BMW ist ein Konzern, der "im Geld schwimmt". Allein die Hauptaktionärin von BMW, Susanne Klatten (Tochter aus dem Hause Quandt), ist mehrfache Milliardärin. Sollen wir Echinger uns diese absolut egoistische Geschäftspolitik von BMW weiterhin gefallen lassen? Ich meine: nein.
Ich werde mir bald etwas einfallen lassen, um die ausschließlich Profit-gelenkte massenhafte Durchfahrt der genannten Speditionen zu unterbinden, zumindest jedoch, zu behindern (selbstverständlich mit legalen Mitteln).
Was wir in Eching dringend brauchen, ist eine Ortsumgehungsstraße. Und zwar sofort. Und ein komplettes, zeitlich nicht befristetes Lkw-Durchfahrtverbot. Bis jetzt waren die Sprüche von Bgm. Riemensberger im Bürgermeisterwahlkampf "LKW-Stop! Jetzt haben wir es erreicht! Josef Riemensberger" auf seinen Wahlplaketen nur halbherzige Phrasen. Er hätte wenigstens ehrlicherweise draufschreiben können (oder müssen), dass das Lkw-Durchfahrtverbot nur nachts und nur probeweise gilt. Stand aber nicht drauf. So etwas nennt man auch "Rosstäuscherei". Es sind ja auch genug Echinger drauf reingefallen.
Übrigens: Über dieses Thema hatte ich unlängst eine Diskussion mit Herrn Günter Zillgitt (Web-Designer und CSU-Mitglied), der nach eigener Aussage die Plakate für Bgm. Riemensberger entworfen hatte. Auf meine Kritik antwortete er: "Jeder weiss doch, dass Kinderschokolade auch nicht unbedingt gesund für Kinder ist". Diese Aussage von Herrn Zillgitt beweist mir, dass im Wahlkampf offensichtlich bewusst mit gezinkten Karten bei der CSU (und Herrn Riemensberger persönlich) gespielt wurde. Leider sind genug (zu viele) Echinger bei ihrer Wahlentscheidung darauf hereingefallen. Aber wie heißts so schön: "Die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selbst."
Guido Langenstück
 
(weitere Lesermails zu diesem Thema)

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