ORTSGESCHEHEN

Beitrag zum "Mail aus Eching"

Ich muss widersprechen! Ihr Journalisten habt durchaus etwas zu sagen. Sogar mit Wirkung.
Ich erinnere nur an den in der Süddeutschen Zeitung (Freisinger Teil) von Echings Bürgermeister Josef Riemensberger am 16.07. verfassten Leserbrief (Überschrift: "Absichten offen diskutieren"). Dort wehrte er sich gegen zwei Berichte von Alexandra Vettori von der SZ, in der sie - m.E. sachlich - über die letzte Sitzung des Zweckverbands "Hollerner See" am 09.07.12 berichtete (Titel: "Misstrauen bleibt" und "Satzung mit Zündstoff", gedruckt am 11.07.).
Zwar hat Riemensberger wortreich versucht, um Vertrauen zu werben, aber sowohl seine bisherige Informations- und Mitgestaltungspolitik als auch die der Echinger Bevölkerung bisher verheimlichten Kosten in Zusammenhang mit der Planung einer Therme (z.B. für die im Jahr 2004 in London stattgefundenen Vertragsverhandlungen mit einem potentiellen Investor) lassen nicht unbedingt das Vertrauen in ihn und zu ihm wachsen.
Wenn der 3. Bauabschnitt am Hollerner See, in dessen Areal (Riemensberger spricht gerne vom "Umgriff") die Therme geplant wurde, jetzt aus dem Zweckverband ausgegliedert wird (Mehrheitsbeschluss der Zweckverbandsräte am 09.07.12; einzige Gegenstimme: Christoph Böck (SPD Unterschleißheim)), schrillen alle Alarmglocken: Wenn Unterschleißheim beim 3. Bauabschnitt "aussen vor" ist, kann die Gemeinde Eching, (noch) vertreten durch Bgm. Riemensberger, schalten und walten, wie sie will.
So wird der Unterschleißheimer Bürgerentscheid gegen die Therme von 2010 geschickt ausgehebelt. Bravo! Aber eines prophezeihe ich unserem "lieben Bürgermeister": Auch in Eching wird es bald einen organisierten Widerstand geben, der mit allen rechtsstaatlich zulässigen Mitteln ihn dazu zwingen wird, seine Thermen-Phantasien zu begraben, sollte sich der Verdacht erhärten.
Apropos Kaminkehrer: Diese taugen auch hervorragend als Staffage bei Spatenstichen. In Eching jüngst zu sehen beim Spatenstich bei Audi. Macht schon richtig was her, der Schornsteinfeger in seinem schwarzen Outfit. Da fällt mir in diesem Zusammenhang noch ein: Vielleicht putzt Echings 1. Kaminkehrermeister bald regelmäßig den Abluftkamin der großen Lackieranlage, die von Audi gleich mitgebaut wird.....
Und noch etwas: Damit es weiterhin einen guten, unabhängigen Journalismus in und für Eching gibt, kann ich nur dazu ermuntern, dem Sparschweinderl von der "echinger-zeitung.de" etwas in den Schlitz zu stecken. Ich habe vor wenigen Tagen meinen bescheidenen Obulus entrichtet. Es wäre doch jammerschade, wenn das Sparschweinderl an Unterernährung zugrunde geht, oder?
Guido Langenstück