ORTSGESCHEHEN

Freie Bürger gegen Eching?

Neben den „Freien Wählern“ werden zur Kommunalwahl 2014 wie schon zur außertourigen Bürgermeisterwahl 2010 auch die „Bürger für Eching“ antreten. Mithin gibt es in Eching weiterhin keine Grünen und keine Linken, Piraten schon gar nicht und die FDP auch nur als bizarren Ein-Mann-Betrieb - aber gleich zwei parteifreie Gruppierungen. Und damit werden diese parteilosen „Bürger“ wohl im gleichen Wählerreservoir fischen wie die parteilosen „Freien“, wurde bei der Hauptversammlung der Freien Wähler gewarnt und gleich intensiv diskutiert, wie man sich zu den „Freien 2“ denn positionieren solle.
Vorsitzender Otmar Dallinger sah es völlig parteifrei. „Herzlich willkommen auf der Bühne der Kommunalpolitik“, rief er den „Bürgern für Eching“ zu, „wir brauchen Bürger, die sich engagieren“. Die Vereinszugehörigkeit sei dabei sekundär, fand er, „ich sehe viele gute freie Wähler in anderen Gruppierungen“. Insidervorsprung bezüglich der neuen Vereinigung habe er ohnehin, betonte er: „Ich bin der einzige, der mit ihnen spricht.“ Ungeachtet seiner Begeisterung über das Engagement der „Bürger“ merkte er lediglich an, es sei „zum Teil traurig, mit wie wenig Hintergrundinformation sie auftreten“.
Seine eigenen „Freien“ sahen dies in der Mehrzahl der Wortmeldungen nicht annähernd so altruistisch. Schon die Namensgebung empörte die Runde. „Bürger für Eching“, raunzte Paul Kuffner, „bin ich dann ein Bürger gegen Eching, oder was?“ Simon Wankner weigerte sich, den Namen auch nur zu verwenden, da er eine unangebrachte Anmaßung darstelle.
Wankner bezeichnete die Gruppierung-ohne-Namensnennung dann als „Partikelgruppierung, die auf jedes Detail aufspringt, das schnell Publicity bringt“. Mit dem Anspruch seiner Freien Wähler, „seit 20 Jahre für die ganze Gemeinde und jedes Problem Politik zu machen“, könne sich das jedenfalls nicht ernsthaft messen.
Christoph Gürtner bestaunte zwar das Engagement der neuen Riege, nannte es aber „auch sehr leicht, sich einfach rundum zu drehen und in alle Richtungen zu schießen“. Verantwortungsvolle Politik, wie sie die Freien Wähler im Gemeinderat betrieben, sehe anders aus.
 
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