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ORTSGESCHEHEN

Koexistenz mit der Lerche

Die Feldlerche, ein in Bayern bedrohter Vogel von der „Roten Liste“ gefährdeter Tierarten, weist speziell im südlichen Eching auf der Schotterebene starke Populationen auf. Die Gemeinde hat jetzt ein Gutachten auflegen lassen, um das Auskommen mit der Lerche gedeihlich zu regeln. Denn bei den Wachstumsflächen am Südrand von Dietersheim oder beim Umzug des Kieswerks vom Hollerner See an die Garchinger Straße: „Überall, wo wir uns entwickeln wollen“, schildert Bürgermeister Josef Riemensberger, „ist die Lerche schon da.“
Angesichts der starken und flächendeckenden Verbreitung des Vogels im Gemeindegebiet bringe es nichts, bei Baulandausweisungen flächenscharf die Brutpaare zu zählen und dann isolierte Einzelfalllösungen zu kreieren, findet der Bürgermeister: „Wir brauchen eine grundsätzliche Lösung, um dem Artenschutz die nötige Aufmerksamkeit widmen zu können“. So wurde das Gutachten in Auftrag gegeben, das Bestand und Entwicklungsmöglichkeiten des Vogels im Echinger Territorium bewertet. Mit der Naturtschutzbehörde im Landratsamt wurde es bereits besprochen.
Zielsetzung der Gemeinde sei es nun, die jeweils verbleibenden Freiflächen so zu optimieren, dass die bei Einzelprojekten vertriebenen Lerchenpaare rundherum ideale Ausweichmöglichkeiten finden. Die mehrmals im Jahr brütenden Tiere besetzen keine festen Nester, so dass der Standortwechsel ohnehin natürlicher Rhythmus ist.
Eindeutiges Ergebnis des Gutachtens war es, dass die stärksten Lerchenpopulationen im Gemeindegebiet nicht in den Naturschutzflächen um Garchinger Heide und Mallertshofer Holz zu finden seien, sondern auf landwirtschaftlichen Flächen. Für Bürgermeister Riemensberger Wasser auf seine Mühlen; „eine standortgerechte Bewirtschaftungsweise bietet für die heimischen Tiere die besten Lebensräume“ ist das Credo des gelernten Landwirts seit jeher.
Nach Natrurschutzplänen soll trotz der Einschränkung des Lebensraums durch die Landversiegelungen bei Kieswerk und Dietersheims südlichen Neubaugebieten die Lerchenpopulation im Gemeindegebiet deutlich anwachsen. Denn Eching soll auch diejenigen Paare aufnehmen, die in Maisach vertrieben werden. Mindestens rechnerisch. Auf den Heideflächen am Mallertshofer Holz weist der Staat als Grundbesitzer die ökologischen Ausgleichsfläfchen nach, die durch die Widmung von Teilen des Flughafens Fürstenfeldbruck im Gemeindegegbiet Maisach als Gewerbegebiet notwendig werden.
Auch die damit einhergehende Vertreibung der Feldlerche soll auf Echinger und Garchinger Flur kompensiert werden. Durch Optimierung der Lebensräume sollen an die 40 Brutpaare angesiedelt werden, die als Kompensationsbedarf aus Maisach errechnet wurden. Riemensberger hält diese ehrgeizige Marke für „absolut denkbar“. Nach der Aufbereitung der Flächen wäre dies künftig dann Echinger Problem, da der Bund die gesamten Flächen am Mallertshofer Holz mittelfristig den Standortkommunen Eching und Garching übertragen will.

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