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ORTSGESCHEHEN

Businesszimmer mit vier Stockbetten und Gaskocher?

Ein Hotel mit Büronutzung sollte im Gewerbegebiet Nord an der Breslauer Straße in einem bisherigen Bürogebäude entstehen, ein pfiffiges Servicemodell mit 25 Zimmern für Geschäftsreisende, die dort neben Dusche und Minibar auch kleine Büroräume oder Lagerflächen vorfinden sollten. Nun sind offenbar die ersten „Geschäftsreisenden“ eingezogen – doch irgendwie hat sich Anspruch an Hotel und Kunden mittlerweile verändert.
Anlieger liefen bereits Sturm im Rathaus, weil sie hier massive Nachbarschaftsprobleme befürchten. Das ehemalige Bürogebäude ist nun eine Arbeiterunterkunft, vorgesehen sind bis zu 340 Betten in Viererzimmern mit Nasszelle und Kochgelegenheit. „Das ist schon was anderes als wir beschlossen hatten“, wunderte sich Anette Martin, die für die SPD das Problem im Gemeinderat thematisierte.
Verfahrensstand ist, dass der Gemeinderat einem rechtlich unverbindlichen Vorbescheidsantrag für das Geschäftsreisen-Hotel mit 25 Betten zugestimmt hatte. Üblicherweise folgt einer derartigen Voranfrage ein konkreter Bauantrag, in dem Anregungen und Konflikte bereinigt sind; auch hier sei ein Bauantrag eingegangen, berichtete Bürgermeister Josef Riemensberger, „aber der hat mit dem Vorbescheid nichts gemein“.
Beantragt sei nun eine Arbeiterunterkunft mit 340 Betten. Das Gemeindebauamt habe die üblichen Schritte eingeleitet und zuerst Stellungnahmen der Grundstücksnachbarn eingeholt, die auf dem Antrag gefehlt hatten. Aufbereitet werden soll der Antrag für die nächste Sitzung des zuständigen Bauausschusses, er sei aber „nach heutiger Sicht nicht genehmigungsfähig“, urteilte der Bürgermeister.
Er wolle die neue Nutzung nicht als Beherbergungsbetrieb sehen, wie er im Gewerbegebiet anstandslos zulässig werde, sondern als Wohnanlage, und die könne im Gewerbegebiet verweigert werden. „In dieser Form ist das für uns im Gewerbegebiet nicht zulässig“, sagte er. Freilich gebe es „klare Indizien, dass diese Nutzung bereits aufgenommen wurde“, berichtete er.
Den Anliegern, die bereits Unterschriften sammeln und in Riemensbergers Bürgersprechstunde vorstellig waren, habe er beschieden, die Frage nur auf dem Wege des Baurechts behandeln zu wollen. „Wir werden die Betroffenen unterstützen“, sagte er.

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