ORTSGESCHEHEN

Nicht alleingelassen bei der Pflege

Einen Kurs „Zu Hause pflegen“ hat das Alten-Service-Zentrum wieder in Kooperation mit der AOK Freising ausgerichtet. An acht Vormittagen wurde im ASZ unter der Leitung von Barbara Birnkammer 15 Teilnehmer informiert und angeleitet.
Teilnehmerin Charlotte Pschierer berichtet darüber:
„Fünfzehn Frauen aus Eching und der näheren Umgebung trafen sich achtmal zu jeweils drei Stunden zum Kurs „Zu Hause pflegen“, der kostenlos durchgeführt wurde. Die Teilnehmerinnen – Frauen, die ihre Angehörigen pflegen, Hilfskräfte in der Altenpflege und weitere Interessentinnen – wollten wissen, was auf sie zukommt, wenn sie vor die Frage gestellt sind: wie kann ich die pflegebedürftige Person, die mich braucht, kompetent unterstützen?
Themen waren zum Beispiel: Alltag in der häuslichen Pflege, Entlastungsmöglichkeiten, Unterstützung beim Liegen, Sitzen, Gehen, Anziehen, Körperpflege und Lagerungshilfen, sowie Ernährung, Einsatz von Hilfsmitteln, Umgang mit Medikamenten und Anlegen von Verbänden. Frau Birnkammer war unsere „zu pflegende Person“ und sie zeigte uns sehr gekonnt, wie das geht. Einmal war sie die nette zu Pflegende, dann wieder eine unleidliche, und sie konnte auch ein ganz schöner Drachen sein.
Dadurch lernten wir sehr viel, auch wie wir mit unserer persönlichen Kraft umgehen sollen, um uns nicht zu überfordern. Wir lernten die richtigen Handgriffe und Körperhaltungen bei der Arbeit mit den Pflegebedürftigen: wie stelle ich mich hin, wie hebe ich ihn, wie bette ich ihn usw…
Tipps gab es auch im Umgang mit den Pflege- und Krankenkassen: welche Rechte habe ich, und was steht den Pflegenden zu? Ein besonders sensibles Thema war der Umgang mit Demenzkranken und der Umgang mit Sterben und Trauern. Von diesem Themenkomplex waren wir alle sehr angetan, denn Frau Birnkammer nahm uns in ihrer feinfühligen Art viel von unseren Ängsten.
Das Resümee für uns: ich darf mich fürchten, und ich darf Probleme haben mit dem Pflegen, ohne mich deshalb schlecht zu fühlen. Mit diesem Fazit gingen wir nach den acht Wochen auseinander – auch mit der Erfahrung: es gibt Hilfe, und ich werde nicht alleingelassen mit meinen Problemen."