. .

ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'bauma'-Begleitprogramm am Hollerner See

Sehr geehrter Herr Lüngen,
eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts mehr schreiben, weil ich dachte, dass schon alles gesagt worden wäre. Nachdem Sie aber meine am 18.04. aufgeworfene Frage, was wir Echinger von der Werbeveranstaltung von Zeppelin/Caterpillar auf Ihrem MKU-Gelände hätten (s.u.) "mit Verwunderung" zur Kenntnis genommmen haben, sehe ich mich doch veranlasst, auf Ihre Lesermail einzugehen:
1.) Dass nach dem Eingang von Beschwerden der Veranstalter (Sie) umgehend zu reagieren hat, ist eine Selbstverständlichkeit. Hätten Sie nicht sofort reagiert, hätte die Polizei einschreiten müssen. Das hat etwas mit grundsätzlicher gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun und ist kein Gnadenakt (von Ihnen).
2.) Sie betonen: "Viele Mitarbeiter wohnen in Eching und der näheren Umgebung und leben davon, dass Kunden etwas geboten wird und diese dadurch vielleicht überzeugt werden, Geräte von Caterpillar zu kaufen." Hand auf´s Herz: Wieviele Mitarbeiter leben denn tatsächlich in Eching und seinen angegliederten Ortsteilen und stehen bei Zeppelin/Caterpillar in Lohn und Brot?
3.) Sie schreiben: "Eigentlich könnten die Echinger stolz auf eine solche Veranstaltung in ihrer Gemeinde sein, von der im Nachhinein sicherlich noch in der ganzen Welt gesprochen wird." Frage: Warum sollten wir Echinger denn stolz auf diese Veranstaltung sein? Auch wenn ich mich leider wiederholen muss: Was haben wir Echinger denn von Ihrer Veranstaltung wirklich gehabt (außer Lärm und Abgase)?
Übrigens: Mit dem Wort "stolz" würde ich persönlich sehr vorsichtig umgehen. Und ob, wie Sie schreiben, über Ihre Veranstaltung "im Nachhinein sicherlich noch in der ganzen Welt gesprochen wird", daran habe ich meine erheblichen Zweifel. Glauben Sie das ernsthaft? Gibt es nahezu nichts Weltbewegenderes als einen "Bagger bei Kerzenschein und Garneelenspießen"?
4.) Es ist ja wunderbar, dass, wie Sie schreiben, "viele hundert Kunden allabendlich in einem über 100 Jahre alten Spiegelzelt mit Kabarett- sowie Zirkuseinlagen vorzüglich unterhalten und von Nelson Müller, einem der aktuell bekannten Starköche, fürstlich bewirtet wurden". Das freut mich ja ungemein für Sie und Ihre Kundschaft, dass Sie draußen am Hollerner See vorzüglich unterhalten und von einem Starkoch fürstlich bewirtet wurden. Und? Was hatten die Echinger und Unterschleißheimer Bürger davon? Es war doch eine "geschlossene Veranstaltung", oder? Oder wollen Sie mit Ihren genauen Schilderungen eine Neiddebatte im Ort lostreten? Fazit: War nicht so dolle am Montagabend (für uns Echinger mit dem bei Ihnen produzierten Lärm).
So, nachdem ich Ihnen hiermit "einen eingeschenkt" habe, möchte ich auch etwas Positives sagen:
1.) Ich finde es anständig von Ihnen, wenn Sie als "Wiedergutmachung" uns Echinger zu einem "Tag der offenen Tür" im September einladen. Das ist doch ´mal etwas!
2.) Es kann jedem einmal passieren, dass man einen Fehler macht und dass irgend etwas "aus dem Ruder läuft". Bei Ihnen ist diese Einsicht erkennbar und ich nehme Ihnen Ihr Bedauern auch ab.
3.) Für die Zukunft können alle direkt und indirekt Beteiligten daraus nur lernen:
a) Der Bürgermeister und der stellvertretende Polizeichef der PI Neufahrn, dass es überhaupt nichts bringt, falsch gelaufene Dinge künstlich schön zu reden und sich in m.E. "voreilendem Gehorsam" schützend vor Sie zu stellen (siehe den Bericht in der SZ vom 18.04.13; Autorin: Alexandra Vettori),
b) Sie als Veranstalter werden wahrscheinlich darauf achten, dass es im Wiederholungsfall einer derartigen Veranstaltung überhaupt keinen Anlass mehr für irgendwelche Beschwerden gibt und
c) wir Echinger Anrainer der immer noch am Hollerner See arbeitenden MKU könnten zukünftig so gelassen sein, dass man wegen vielleicht fünfzehn Minuten Überschreitung der Nachtruhezeit (22 Uhr) nicht sofort zum Telefonhörer greifen muss und die 110 wählt.
Wie gesagt: das Leben besteht aus gegenseitiger Rücksichtnahme. Und für mich persönlich ist´s dabei völlig irrelevant, ob da ein Starkoch kocht, in China gerade ein Sack Reis umkippt oder "der Papst im Kettenhemd boxt".
Übrigens: Ich nehme Ihre Einladung gerne an und freue mich auf ein Treffen mit und bei Ihnen am Hollerner See am 28. September 2013.
Mit freundlichen Grüßen
Guido Langenstück (24.04.13)
 
(weitere Lesermails)

WetterOnline
Das Wetter für
Eching