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ORTSGESCHEHEN

Frühjahrsmarkt für Aktionsbündnis eine Farce

Die neue Regelung der Sonntagsöffnung im Gewerbegebiet Ost mit den dort angesiedelten Märkten bleibt für die „Allianz für den freien Sonntag“ eine Farce. „Das war der Sonntag ohne Besucher“ spottete das Aktionsbündnis aus Kirchen und Gewerkschaften über die Premiere des neuen Frühjahrsmarktes an der Dieselstraße, der die Frühjahgrausstellung im Ortskern flankierte und so den Hintergrund bildete, dass die Einkaufsmärkte in Eching Ost am Sonntag öffnen konnten.
Beim ersten Frühjahrsmarkt als Pendant zur Frühjahrsausstellung registrierte die „Allianz für den freien Sonntag“ nun gähnende Leere in den Budenreihen. „Der zum Zweck der Ladenöffnung etablierte Frühjahrsmarkt war so schwach frequentiert, dass von dem notwendigen ‚beträchtlichen Besucherstrom’ augenscheinlich nicht gesprochen werden kann“, heißt es in einer Darstellung der Initiative. Diese Einschätzung „beträchlichen“ Besucheraufkommens wird in der Rechtssprechung allerdings als Voraussetzung für Ladenöffnung gewertet.
Die „Echinger Fachbetriebe“ führen die geringe Resonanz ausschließlich auf Premierenschwierigkeiten zurück. „Das war noch nicht der Publikumsrenner“, räumt Marktorganisator Wolfram Ebenhöh ein, „aber der erste Markt ist immer schwierig.“ Zahlreiche Fieranten hätten über miserable Umsätze geklagt; Ebenhöh selbst, dessen Betrieb am Bürgerplatz und an Dieselstraße Stände besetzte, gab hingegen zu Protokoll, dass er im Gewerbegebiet mehr verkauft habe.
„Die meisten Fieranten kommen wieder“, ist sich Ebenhöh sicher, der Markt im Gewerbegebiet brauche nur seine Zeit, bis er sich etabliere: „Nach dem dritten oder vierten Mal wird’s viel besser laufen.“ Die „Allianz“ will es zu Wiederholungen aber gar nicht kommen lassen. „Die wichtigste Rechtsvoraussetzung für das Öffnen der Geschäfte im Gewerbegebiet fehlt“, bilanziert das Aktionsbündnis: „Die Besucher.“ Man gehe daher davon aus, dass im Landratsamt die Märkte nicht mehr als Grund anerkannt werden, die Sonntagsruhe viermal jährlich aufzuheben.
Das Aktionsbündnis unter Federführung der Gewerkschaft „ver.di“ hatte bei der Premiere des Frühjahrsmarktes Besucher befragt und dabei ermittelt, dass gerade sieben Prozent wegen des Marktes ins Gewerbegebiet gekommen seien, 29 Prozent hätten den Markt neben der Ladenöffnung auch besuchen wollen. Über die Hälfte der befragten Besucher sei nicht aus Eching oder Neufahrn gekommen, so dass vom Aktionsbündnis auch eine regionale Bedeutung verneint werde.
Marktleiter Ebenhöh nennt die Analysen des Aktionsbündnisses „ein bisserl an den Haaren herbeigezogen“. Methodik und Formulierung der Fragen trügen stets dazu bei, die Ergebnisse zu erhalten, mit denen die „Allianz“ dann wuchern könne. Der Gemeinderat hat sich weiterhin vorbehaltlos hinter die viermalige Ladenöffnung gestellt und den Pilotversuch bei Frühjahrsausstellung/Frühjahrsmarkt mittlerweile für die nächsten Veranstaltungen verlängert.

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