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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: '„Christlich Sozialer Sportverein“

Unfassbar, wie sich die Verantwortlichen (Vorstandschaft) des TSV ganz offensichtlich von der CSU haben instrumentalisieren lassen. Haben die Herren Hill, Labermeier, Heiss und Merz (TSV-Führung) übersehen, dass der TSV ein Verein ist, dem vom Finanzamt der Status "gemeinnützig" zuerkannt wurde?
Da sollte man schon aufpassen, von wem man Geld oder Werbegeschenke annimmt. Und wen man ans Rednerpult bittet.
Logisch, kein Sportverein kommt ohne die Unterstützung von Sponsoren aus. Aber ist es ethisch zulässig, von einer politischen Partei ein solches Sponsoring in Anspruch zu nehmen? Und dann noch kurz vor drei anstehenden Wahlen (heuer: Landtag und Bundestag; im April 2014: Kommunalwahlen)?
Ich erwarte von einem gemeinnützigen (!) Sportverein, dass er sich parteipolitisch absolut neutral verhält. Sonst könnte es womöglich noch passieren, dass die TSV-Spieler bald mit CSU-T-Shirts auflaufen.
Ich verstehe ja, dass die CSU mit allen Mitteln versucht, potentielle Wähler zu gewinnen. Aber offensichtlich mangelt es den Herren Josef Riemensberger, Erich Irlstorfer, Dr. Florian Herrmann, Thomas Kellerbauer sowie Simon Schindlmayr an der nötigen Sensibilität, wie weit man gehen darf. Nach meiner Auffasung wurde hier die ethisch und moralisch vertretbare Grenze deutlich überschritten.
Übrigens, werte CSU-ler: Eine Aktion wie Ihr geballter Auftritt beim Sponsoren-Cup des TSV kann äußerst kontraproduktiv sein: Vielleicht finden Sie tatsächlich ein paar Leute in Eching, die deswegen die CSU wählen. Ich persönlich halte Ihren "Einsatz" für verwerflich und für mich persönlich ist Ihr (dreistes) Handeln ein weiterer Beleg dafür, dass die CSU nicht wählbar ist. Zumindest vom promovierten Volljuristen Florian Herrmann (MdL) hätte ich da mehr Sensibilität erwartet.
Und Bürgermeister Riemensberger sei mitgeteilt, dass er bei Wahlkampfveranstaltungen so viele seiner Parteifreunde um sich scharen mag, wie er will. Aber bei einer öffentlichen Veranstaltung eines Sportvereins hat Parteipolitik nichts zu suchen!
Den Herren Irlstorfer und Schindlmayr sei ins Stammbuch geschrieben, dass sie deutlich mehr aufpassen sollten, in wessen "Schlepptau" sie öffentlich auftreten. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den vor Kurzem stattgefundenen Auftritt von Christine Haderthauer (bayr. Sozialministerin; CSU) in Allershausen; siehe Film. Zur Info: Christine Haderthauer hat, zusammen mit ihrem Ehemann Hubert, über mehrere Jahre die Fa. SAPOR geleitet, die von Insassen des Bezirkskrankenhauses in Straubing hochwertige Modellautos für einen Stundenlohn von 1,38 DM/Stunde hat anfertigen lassen, die dann für einen z.T. fünfstelligen Betrag verkauft wurden (Hubert Haderthauer war schon zu dieser Zeit beim Freistaat Bayern verbeamteter Psychiater in Ingolstadt).
Eine "feine" Gesellschaft, die CSU, oder?
Und noch etwas: Ich erwarte von der TSV-Vorstandschaft, dass sie die von der Orts-SPD und mir artikulierte Kritik ernst nimmt und so etwas wie das von Herrn Bachhuber und der Orts-SPD hier Geschilderte sich niemals mehr wiederholt. Andernfalls müsste m.E. vom Finanzamt in Freising der Status der Gemeinnützigkeit dem TSV Eching entzogen werden (was natürlich steuerrechtliche Nachteile beinhalten würde). Belege dafür gibt es jetzt ja - leider.
Guido Langenstück
 
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